Ausgabe 4/2024

Premium
Quarterly
„Noch Fragen?“

€ 9.00 inkl. MwSt zzgl. evtl. anfallender Versandkosten

Sprache

Deutsch

 

Umfang

100 Seiten

 

Preis

Deutsch 9,00€
Österreich 9,00€
Schweiz 9,50 CHF

 

Herausgeberin

Stephanie Neureuter

 

Chefredaktion

Robert Emich

 

Creative Consulting

Francisca von Walderdorff

 

Bildredaktion

Vanessa Daly

 

Autor:innen dieser Ausgabe

Christine Bürg
Judith Cyriax
Ingeborg Harms
Margit Hiebl
Philip Reichardt
Bernhard Skupin
Marianne von Waldenfels
Julia Werner

 

Schlussredaktion

Dr. Ilka Backmeister-Collacott

 

Herstellung

Claudia Lepusa

Die neue Ausgabe von Premium Quarterly widmet das gesamte Heft spannenden Fragen unserer Zeit – und liefert verblüffende Antworten „Die Öffentlichkeit hat eine unstillbare Neugier, alles zu wissen, nur nicht das Wissenswerte,“ bemerkte Oscar Wilde einst mit gewohntem Scharfsinn. Doch im Informationszeitalter von heute, in dem täglich über 8,5 Milliarden Suchanfragen allein bei Google gestellt werden, zeigt sich: Unsere Fragen sind nicht weniger neugierig, oft jedoch skurril. Warum bleibt die echte Wissbegierde so oft auf der Strecke? Und wie stillt man den Hunger nach Antworten, die wirklich relevant sind?

Anbei finden Sie einen Themenauszug der aktuellen Ausgabe von PREMIUM QUARTERLY

 

Noch neugierig? 

Neugier ist weit mehr als ein flüchtiger Drang – sie aktiviert unser Belohnungssystem und schüttet Dopamin aus, das sogenannte Glückshormon. Diese Verbindung macht neue Erkenntnisse besonders reizvoll und treibt uns an, immer wieder nach Antworten zu suchen. Doch ohne klare und verständliche Impulse versiegt der Dopaminfluss – und mit ihm die Neugier. Klare, strukturierte und überraschende Anreize sind entscheidend, um die Neugier zu erhalten. Sie fördern kreatives Denken, stärken die geistige Fitness und können langfristig zu einem erfüllteren und glücklicheren Leben beitragen. 

 

Dem Mörder des eigenen Sohnes die Hand reichen und ihm vergeben – wie geht das?  

Der irische Schriftsteller Colum McCann sprach im Interview mit Premium Quarterly über seine Zusammenarbeit mit Diane Foley, der Mutter des 2014 vom sogenannten Islamischen Staat getöteten Journalisten James Foley. Gemeinsam verfassten sie das Buch American Mother, das Foleys Begegnung mit Alexanda Kotey, einem der Mörder ihres Sohnes, thematisiert und sich mit Vergebung, Verlust und der komplexen Suche nach Frieden auseinandersetzt.   

 

„Es war einer dieser unglaublichen menschlichen Momente, in denen in einem Raum alles Menschliche zugleich passiert: Da war Mitgefühl, Vergebung, Schuld, Wut. Aber am Ende kristallisierte sich das Konzept der Vergebung heraus. Und als sie ihm vergab und er seine Hand ausstreckte, das war der außergewöhnlichste Moment von allen,“ beschreibt McCann das emotionale Treffen zwischen Diane Foley und Alexanda Kotey und ergänzt: „Ich glaube, bei Vergebung geht es viel darum, die eigene Wut zu vergeben, den eigenen Hass zu vergeben, das eigene Gefühl der Hilflosigkeit zu vergeben.“ 

 

Alles immer schön rosa? 

Positives Denken mag wichtig sein, doch zu viel davon kann regelrecht toxisch werden. „Think pink“ und „Good vibes only“ – solche Slogans suggerieren, dass negative Gefühle keinen Platz haben. Dabei erfüllen Traurigkeit, Wut und Frustration essenzielle Funktionen. Negative Emotionen helfen, Probleme zu erkennen, Entscheidungen zu treffen und zu wachsen. Toxische Positivität hingegen führt laut Studien oft zu Frustration, Isolation und verzerrter Realitätswahrnehmung – besonders, wenn schwierige Situationen schöngeredet werden. Statt Regenbogen-Weisheiten hilft ehrliche Empathie. Echtes Wohlbefinden entsteht, wenn Glück und Unglück nebeneinander existieren dürfen – und wir uns erlauben, beide anzunehmen. 

 

Noch Fragen? 

In Premium Quarterly beantworten Ärzt*innen des Premium Medical Circle Fragen, die sie von Patient*innen häufig hören – und solche, die sie sich öfter wünschen würden. Eine der häufigsten Fragen: „Wie kann ich ohne Hormone verhüten?“ Gynäkologin Dr. Petra Eisenmann aus München erklärt: „Diese Frage wird vor allem von jüngeren Frauen zwischen 17 und 30 Jahren gestellt, die – auch durch die sozialen Medien beeinflusst – Hormone kritisch sehen und sie möglichst vermeiden möchten. 

 

Eine Frage, die hingegen selten gestellt wird, aber besonders sinnvoll wäre, lautet: „Würden Sie diese Behandlung auch bei Ihrer Mutter oder Schwester durchführen?“ Dr. Juliane Bodo, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie aus Berlin, antwortet: „Diese Frage fände ich sinnvoll, weil die Patientin oder der Patient dadurch einschätzen kann, ob auch ich den Eingriff als beste Option sehe. (…) Man kann vieles machen, doch nicht jeder Eingriff oder jede Operation wird eine wirkliche Veränderung oder das gewünschte Ergebnis bringen.“ 

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