12. Januar 2025
Hanja Niederhammer
Chronische Entzündungen sind Auslöser für viele Gesundheitsprobleme. Die TCM-Ernährung bietet diverse Ansätze, um Entzündungen zu lindern. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die fernöstliche Ernährungslehre ganz einfach in Ihren Alltag integrieren können
@ Freepik
TCM (Traditionell Chinesische Medizin) ist eine jahrtausendealte Heilkunst, die den Körper des Menschen im Ganzen betrachtet und Gesundheit und Wohlbefinden durch Energie und Harmonie fördert.
Eine der fünf Säulen ist die Ernährungslehre, die den Körper ins Gleichgewicht bringt und durch bestimmte Lebensmittel und Zubereitungen die Selbstheilungskräfte aktiviert.
Die TCM-Ernährung fördert nicht nur Vitalität und Balance, sondern unterstützt gezielt die Gesundheit: durch heilende Gewürze, entzündungshemmende Lebensmittel und die perfekte Kombination von wärmenden und kühlenden Speisen.
Verantwortlich für die Wirkung sind der Geruch, die Temperatur, die Farben, die Konsistenz und die Geschmacksrichtungen der jeweiligen Lebensmittel.
Es wird zum Beispiel zwischen fünf Geschmacksrichtungen unterschieden, nämlich sauer, bitter, süß, scharf und salzig. Jeder wird eine bestimmte Wirkung auf die Organe und Körperfunktionen zugeordnet.
Lesern Sie hier: Antientzündliche Ernährung
Qi – das ist die Energie, die durch unseren Körper strömt. Ein großer Teil dieser Lebenskraft wird durch die Milz erzeugt, die eine zentrale Rolle für unsere Darmgesundheit spielt.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird das Milz-Qi mit einer schwachen Verdauungskraft und Symptomen wie Darmentzündungen in Verbindung gebracht. Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, ist es entscheidend, das Milz-Qi zu stärken.
Für Ihre Ernährung bedeutet das: warme, leicht verdauliche Gerichte wie Suppen, die das Qi anregen und die Verdauung fördern, können den Darm wieder ins Gleichgewicht bringen. Kühlende Lebensmittel wie frisches Gemüse helfen hingegen, überschüssige Hitze abzubauen und Entzündungen im Körper zu lindern.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gelten Lebensmittel nicht nur als Energiequelle, sondern als wahre Heilmittel. Gewürze wie Ingwer und Kurkuma sowie frisches Gemüse wirken entzündungshemmend und bringen den Körper in Balance. Wir haben die besten TCM-Allrounder für Sie zusammengestellt.
@ Angele J
Ingwer ist in der TCM das ultimative Multitalent: Die scharfe Knolle steckt voller ätherischer Öle und Gingerole, die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken. Mit ihrer wärmenden Wirkung fördert sie die Durchblutung, beruhigt den Magen und vertreibt innere Kälte – ein echter Boost für Körper und Seele. Ob als Tee, in Suppen oder als Shot: Ingwer passt immer und wirkt Wunder.
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@ Karolina Grabowska
In der TCM-Ernährungslehre ist Kurkuma häufig die erste Wahl bei Entzündungen im Körper. Dieses Gewürz, das auch als Gelbwurz bekannt ist, bringt den Teller zum Leuchten. Grund dafür ist der Farbstoff Curcumin, der Kurkuma seine goldene Farbe verleiht. Er wirkt entzündungshemmend und antibakteriell – und das bestätigen mittlerweile zahlreiche Studien.
Außerdem gilt Kurkuma außerdem als wahres Detox-Wunder: Es klärt überschüssige Hitze, stärkt die Leber und regt den Qi-Fluss an, um den Körper in Balance zu bringen.
Ob in einer samtigen „Goldenen Milch“, als Zutat in Currys oder frisch gerieben über Gemüse – Kurkuma verleiht jedem Gericht nicht nur Geschmack, sondern auch Kraft.
Tipp: Eine Prise in Smoothies, Porridge oder Ihre Lieblingssuppe reicht. Einfach und unglaublich effektiv.
Unser Lieblings-Kurkuma-Rezept: Goldene Milch
Ein Genuss für Körper und Seele: Mit Kurkuma, Zimt und einem Hauch Pfeffer wird sie zum perfekten Balance-Boost – sanft, wärmend und einfach köstlich.
@ Shameel Mukkath
Sie brauchen:
250 ml pflanzliche Milch
1 TL Kurkumapulver
½ TL Zimt
1 Prise schwarzer Pfeffer
1 TL Honig oder Ahornsirum
1 TL Kokosöl (optional)
So wird’s gemacht:
Erwärmen Sie die Milch in einem Topf.
Fügen Sie Kurkuma, Zimt, Pfeffer und Kokosöl hinzu und rühren Sie gut um.
Lassen Sie die Mischung 2-3 Minuten köcheln.
Süßen Sie nach Belieben mit Honig oder Ahornsirup.
In eine Tasse gießen und genießen!
@ Cats Coming
Knoblauch ist in der TCM-Ernährung ein wahres Heilwunder. Denn die Superknolle trumpft mit einer ganzen Palette an natürlichen Entzündungshemmern auf. Besonders die Schwefelverbindungen im Knoblauch, wie Allicin, sind dafür bekannt, entzündungsfördernde Prozesse im Körper zu bekämpfen.
Frischer Knoblauch entfaltet beim Schneiden oder Zerdrücken seine antioxidative Kraft, die das Immunsystem stärkt und zur Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit und des Kreislauf beiträgt. Außerdem reinigt Knoblauch den Körper von innen heraus und fördert das allgemeine Wohlbefinden.
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Zimt wird in der TCM geschätzt, weil er die innere Kälte vertreibt, das Qi aktiviert und den Blutfluss fördert. Außerdem soll er Milz und Magen harmonisieren, indem er das Milz-Qi ansteigen und das Magen-Qi sinken lässt.
Studien bestätigen, dass Zimt Arachidonsäure, eine Fettsäure, die Entzündungen anheizt, blockiert. So wird Zimt zu einem natürlichen Verbündeten im Kampf gegen Entzündungen.
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Brokkoli ist ein wahres Power-Gemüse in der TCM-Ernährung. Es ist reich an Sulforaphan, einem sekundären Pflanzenstoff, der entzündungsfördernde Prozesse blockiert und den Körper bei der Entgiftung unterstützt. Brokkoli soll außerdem Leber, Lunge und Milz stärken.
Ob gedünstet, in Bowls oder als Beilage – Brokkoli lässt sich in zahlreiche Gerichte integrieren.
Schon gewusst? In Kohlsorten wie Brokkoli, Rosenkohl und Grünkohl steckt mehr entzündungshemmendes Vitamin C als in Orangen – die grünen Power-Gemüse sind echte Geheimtipps!
Brokkoli im Zen-Modus: So wirkt er am besten
Um die entzündungshemmenden Kräfte von Brokkoli zu bewahren, ist die sanfte Zubereitung entscheidend. Der perfekte Trick? Anbraten bei niedriger Temperatur oder in Flüssigkeit ziehen lassen – so bleibt der Brokkoli zart und knackig, während er seine wertvollen Nährstoffe und das kraftvolle Sulforaphan behält. Wer Brokkoli hingegen in Wasser kocht, verliert bis zu 90 Prozent seiner wertvollen Inhaltsstoffe.
Tipp: Für einen extra Schub an Sulforaphan sollten Sie Brokkoli-Sprossen in Ihre Ernährung integrieren. Diese kleinen Power-Pakete enthalten bis zu 100 Mal so viel Sulforaphan wie ausgewachsener Brokkoli. Eine Handvoll roher Sprossen täglich reicht schon aus, um die Gelenke zu entlasten und Entzündungen zu hemmen.
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@ Rahul Pandit
Paprika – das bunte Superfood, das nicht nur auf dem Teller für Farbtupfer sorgt, sondern auch entzündungshemmend wirkt. Besonders die rote Paprika, reich an Vitamin C, wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) geschätzt, um entzündliche Erkrankungen wie Rheuma oder Arthritis zu lindern.
Laut der Cleveland Clinic enthält Paprika potente Antioxidantien, die den Körper vor Zellschäden schützen und entzündungsfördernde Prozesse im Körper bremsen.
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Grüner Tee hat den Ruf eines Wundermittels und wirkt entzündungshemmend dank des kraftvollen Epigallocatechingallats (EGCG), das ein Drittel des Tees ausmacht. Es lindert chronische Entzündungen und bremst zugleich den Alterungsprozess.
Besonders bei Akne entfaltet Grüntee seine Magie: Die Kombination aus EGCG und Gerbsäuren lindert Entzündungen und lässt die Haut sichtbar abschwellen – ideal für eine sanfte äußerliche Anwendung.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird er zudem verwendet, um überschüssige Hitze zu vertreiben und den Körper zu entgiften.
Grüner Tee ist vor allem dann eine heilende Wohltat, wenn er richtig zubereitet wird. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird besonderer Wert auf die richtige Wassertemperatur gelegt: 70-80°C ist ideal, um die zarten Antioxidantien und den feinen Geschmack zu bewahren. Zu heißes Wasser kann die sanften, heilenden Eigenschaften zerstören.
Tipp: Verwenden Sie etwa 1 Teelöffel Tee pro 200 ml Wasser und lassen Sie ihn nur 1-2 Minuten ziehen, damit er seine beruhigende und stärkende Wirkung entfaltet.
Wussten Sie schon?
Grüner Tee entfaltet bei jedem Aufguss eine neue Dimension des Geschmacks. Achten Sie beim Kauf auf hochwertige Tees, die reich an ätherischen Ölen, Antioxidantien und heilenden Verbindungen sind. Diese bleiben auch bei mehrmaligem Aufgießen erhalten und sorgen für langanhaltenden Genuss und Wirkung.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) dreht sich alles um das subtile Spiel zwischen Hitze und Kälte – zwei Kräfte, die das innere Gleichgewicht des Körpers maßgeblich beeinflussen.
Die Kunst liegt darin, diese beiden Prinzipien so einzusetzen, dass sie sich ergänzen und nicht gegeneinander wirken. Zu viele wärmende Lebensmittel wie Ingwer können, bei einer ohnehin „heißen“ Konstitution, das Gleichgewicht aus der Bahn werfen.
In Zeiten von innerer Hitze oder Entzündungen ist es entscheidend, den Körper mit kühlenden Lebensmitteln wie Brokkoli oder erfrischenden Snacks wie Gurken zu entlasten.
Diese Nahrungsmittel wirken wie eine kühlende Brise und leiten überschüssige Wärme sanft ab.
Das wahre Geheimnis liegt in der Kunst, die perfekte Balance zwischen diesen beiden Kräften zu finden. Wer wissen möchte, wie man seine Ernährung gezielt anpasst, um akute Entzündungen zu hemmen oder vorzubeugen, sollte sich von einem erfahrenen Ernährungsberater beraten lassen – für maßgeschneiderte Tipps, die das Wohlbefinden auf ein neues Level heben.
Der stärkste natürliche Entzündungshemmer ist Kurkuma, genauer gesagt der Inhaltsstoff Curcumin. Dieses besitzt starke entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, die in zahlreichen Studien belegt wurden. Es blockiert entzündungsfördernde Enzyme und hilft, Entzündungsprozesse im Körper zu reduzieren.
Bei einer Entzündung im Körper ist es ratsam, Lebensmittel zu vermeiden, die Entzündungsprozesse verstärken können. Dazu gehören Zucker, der das Immunsystem belastet, sowie verarbeitetes Fleisch, das entzündungsfördernde Stoffe enthält.
Auch frittierte Lebensmittel und raffinierte Kohlenhydrate wie Weißbrot und Gebäck sind oft verantwortlich für Blutzuckerschwankungen, die Entzündungen anheizen. Alkohol in größeren Mengen und Milchprodukte können ebenfalls die Symptome verschärfen, insbesondere bei einem empfindlichen Verdauungssystem.
In der TCM können entzündungshemmende Lebensmittel sowohl kühlend als auch wärmend sein. Sie wirken auf unterschiedliche Art und Weise: Kühlende Lebensmittel wie Brokkoli, Gurken und grüner Tee soll überschüssige Hitze reduzieren und akute Entzündungen lindern, während wärmende Lebensmittel wie Ingwer und Zimt den Qi-Fluss fördern und chronische Entzündungen ausgleichen.