27. Oktober 2023
Marianne von Waldenfels
Der international renommierte Augenspezialist Dr. Detlev Breyer erklärt, wie er die Lebensqualität seiner Patient:innen durch Linsen- und Laserchirurgie signifikant steigert
@ Bruno Abdiel
Dr. Detlev R.H. Breyer, Inhaber und leitender Operateur der Breyer, Kaymak & Klabe Augenchirurgie und Premiumeyes in Düsseldorf, gilt als absolute Koryphäe auf seinem Gebiet. Er gehört weltweit zu den ersten zehn Operateuren, die ReLEx® smile anwandten und war einer der ersten zehn europäischen Augenchirurgen, der die minimalinvasive Laser-Grauer-Star-Operation durchführte. Im Interview mit Premium Quarterly erklärt er unter anderem, mit welchen Eingriffen er die Lebensqualität seiner Patient:innen nachhaltig verbessert.
Es gibt Therapien, die medizinisch nicht unbedingt notwendig sind, aber die Lebensqualität steigern. Welche sind das?
Wissenschaftlich belegt ist in großen internationalen Studien, dass ein Leben ohne Brille von allen Patienten, die vorher eine Brille oder Kontaktlinsen tragen mussten und nach einer Operation keine Brille mehr tragen müssen, mit einer deutlich höheren Lebensqualität einhergeht. Egal, ob man die Augen gelasert, eine Kontaktlinse oder eine neue Linse bei einer grauen Star–Katarakt-OP eingesetzt hat. All diese Patienten sind zufriedener als vorher mit Kontaktlinsen oder Brille.
Das ist heute übrigens bei allen Fehlsichtigkeiten von +10 bis -20 Dioptrien, selbst bei der Alterssichtigkeit, möglich. Viele Menschen wissen das nicht und quälen sich mit ihrer Brille herum. Voraussetzung ist natürlich, dass der Augenchirurg über die neuesten diagnostischen und operativen Geräte verfügt, alle OP-Methoden beherrscht, firmenunabhängig und nicht Teil einer „Kette“ ist.
„Das Augenlicht ist meiner Meinung nach viel zu wichtig als es mit einer Methode der zweiten Wahl zu behandeln“
Mein Antrieb, ein internationaler Pionier der Linsen und Laserchirurgie zu sein, war immer, meine Patienten unabhängig auf dem absolut neuestem technischem Stand der Medizin zu versorgen. Das Augenlicht ist meiner Meinung nach viel zu wichtig als es mit einer Methode der zweiten Wahl zu behandeln. Dafür fliege ich jedes Jahr um die Welt und bin als Berater der wichtigsten Firmen in meinem Gebiet tätig. Leider ist das kein Common Sense.
Inwiefern verbessert sich die Lebensqualität der Betroffenen?
Um diese Frage seriös zu beantworten starte ich mit wissenschaftlichen Studienergebnissen, erzähle aus dem Leben und ende mit einem oft gehörten Kompliment. Zuerst einmal Zahlen, Daten und Fakten: Die grösste gelaserte Patientenkohorte (1800 Patienten zwischen 18 und 60 Jahren) hierzu wurde bereits 2016 mit Kontaktlinsenträgern verglichen und die Ergebnisse im American Journal of Ophthalmology von Marianne O Price veröffentlicht.
Das Ergebnis lautet wie folgt: Ein bis drei Jahre nach der Laserung sahen die gelaserten Patienten besser beim Autofahren in der Nacht, hatten nicht vermehrt trockene Augen und hatten höhere Zufriedenheitsniveaus als mit Kontaktlinsen vor der OP. Und das mit einer Methode, die schmerzfrei ist und bei der es äusserst selten zu einem schweren Sehverlust kommt und die sicherer ist als fünf Jahre Kontaktlinsen tragen.
„Vor 12 Jahren gehörten wir mit der minimalinvasiven ReLEx® smile Methode zu den ersten fünf Chirurgen weltweit“
All das ist wissenschaftlich im JCRS belegt und keine dreiste Behauptung. Heute sind wir natürlich schon wieder besser, allerdings geht es langsam kaum noch besser und komfortabler. Vor 12 Jahren gehörten wir mit der minimalinvasiven ReLEx® smile Methode zu den ersten fünf Chirurgen weltweit. Vor einem Jahr waren wir weltweit die ersten kommerziellen Anwender mit der neuesten SMILE pro. Mit dieser schmerzfreien Lasermethode dauert die Behandlung nur noch unglaubliche 10 Sekunden.
Nun Erfahrungen aus der täglichen Praxis: Am glücklichsten sind meine Patienten, dass sie ohne Brille reisen können, Sport treiben können, Spazieren gehen können. Sie geniessen das Gefühl, nicht mehr von einer Brille abhängig und damit unfrei zu sein. Auch die Tatsache, einfach eine Sonnenbrille aus dem Regal zu wählen, ist für viele Patienten ein enormer Gewinn an Lebensqualität und spart natürlich mittelfristig viel Geld.
Viele Patienten sagen vor der OP, dass die Brille eigentlich gar nicht so störe: Ja, dass sie die Brille sogar gut finden und nach der Laserung vielleicht sogar noch eine Brille tragen wollen. Das nenne ich mal ein astreines Stockholm Syndrom. Alle Patienten, die ich operiert habe und ein Jahr später treffe, tragen keine Brille mehr. Ich sag dann einfach nichts.
„Am glücklichsten sind meine Patienten, dass sie ohne Brille reisen können, Sport treiben können“
Beruflich sind gerade Handwerker die Patientengruppe, die am meisten profitieren. Nicht zu unterschätzen sind die Nachteile von Gleitsichtbrillen zum Beispiel für Handwerker, die über Kopf arbeiten müssen oder beim Hinabsteigen von Treppen. Seitdem man die Altersichtigkeit lasern kann, haben wir hier bei PremiumEyes viele sehr dankbare Patienten. Auch operiere ich jeden Tag Ärzte und Chirurgen, die baff sind, was mittlerweile schmerzfrei mit neuester Technik alles möglich ist.
Zum Abschluss was Menschliches. Das schönste Kompliment, das ich täglich mehrfach durch alle Altersgruppen unabhängig vom Geschlecht höre ist: „Am liebsten würde ich Sie umarmen. Danken Sie bitte auch Ihrem Team für Ihre Empathie und Fürsorge“ – das sind die Momente, in denen einem das Herz aufgeht und man weiss, dass sich alle Mühen des Chirurgenlebens gelohnt haben.
Jeder Eingriff birgt Risiken. Wann würden Sie trotzdem dazu raten? Und gibt es Fälle, in denen Sie einen Eingriff ablehnen?
Die grosse Überschrift muss lauten: Refraktive Chirugie ist heute absolut schmerzfrei und die sicherste und am besten erforschte Operation überhaupt, wenn man sich der neuesten Technik bedient und einen erfahrenen Chirurgen hat. Komplikationen sind nach neuester wissenschaftlicher Literatur selbst laut ChatGPT extrem selten.
Das grösste Risiko heutzutage ist immer der Chirurg, seine Erfahrung, seine Umsicht, seine wissenschaftliche Tätigkeit, seine Unabhängigkeit und moralische Integrität. Wir gehören seit 10 Jahren zu Deutschlands ausgezeichneten TOP-Medizinern und wurden dieses Jahr als Fellow des World College of Refractive Surgery and visual sciences berufen. Die grösste internationale Ehre in unserem Fachbereich.
„Wir operieren nur in hygienezertifizierten OP-Räumen und haben eine eigene Sterilisation“
Das zweitgrösste Risiko bei einer Augenoperation ist die diagnostische und operative Ausstattung und die Hygienezertifizierung der Einrichtung, in der man sich operieren lässt. Wir operieren nur in hygienezertifizierten OP-Räumen und haben eine eigene Sterilisation, geben diese also nicht ausser Haus, was uns sehr wichtig ist.
Das drittgrösste Risiko ist die Wahl der falschen OP-Methode. Wir beherrschen alle Methoden und können daher individuell beraten. Wen dieses Thema interessiert, der kann mehr auf unserem PremiumEyes youtube Kanal erfahren.
Ob wir auch Operationen ablehnen? Ja, auf jeden Fall, täglich und mehrfach. Sehen ist das höchste Gut und sollte nicht leichtfertig riskiert werden. Heute gibt es hervorragende diagnostische Geräte wie zum Beispiel die Pentacam oder das Epithel OCT, mit denen man Risikopatienten bei einer gründlichen Voruntersuchung herausfiltern kann.
„Sehen ist das höchste Gut und sollte nicht leichtfertig riskiert werden“
Wenn ich allerdings merke, dass Patienten unvorbereitet und wenig informiert zu uns kommen, analysiere ich erst mal den Fall, mache einen Therapievorschlag und schicke den Patienten mit Infomaterial nach Hause. Wir halten telefonisch Kontakt und wenn der Patient sich dann für die OP entscheidet, laden wir ihn nochmal zu Voruntersuchung und Aufklärung ein.
Dieses Vorgehen ist mir sogar lieber als Schnellschüsse. Jeden Tag höre ich, dass Patienten von manchen Institutionen zu schnellen Entscheidungen am selben Tag gedrängt werden. Das finde ich unseriös. Ein Patient ist kein Kunde. Unsere Patienten sollen diese Op überzeugt und nicht überredet machen.
Hat sich in Ihrem Bereich in den vergangenen Jahren viel verändert?
Oh ja. Nicht umsonst halten wir es für sehr wichtig, dass wir in allen grossen Lehrfakultäten der Welt vertreten sind, aktiv an der Wissenschaft teilnehmen und Firmen für künftige Laser und andere innovative Produkte beraten.
Dieses Wissen um die besten zukünftigen Therapien kommt unseren Patienten schon heute zugute, da sich die Chirurgie in diesem Bereich in den letzten zehn Jahren immens verändert hat. Hier drei Beispiele aus der Praxis:
1. Noch vor 12 Jahren waren wir unter den ersten fünf Laserpionieren mit der innovativen SMILE Methode zur Laserung der Kurzsichtigkeit und Presbyond Laserkorrektur bei Alterssichtigkeit. Dadurch wurde Lasern sicherer als Kontaktlinsen tragen.
2. Vor 20 Jahren haben wir mit als erste Europäer eine implantierbare Kontaktlinse eingesetzt.
3. Wir haben die ersten EDOF Linsen weltweit implantiert und international unser prämiertes Düsseldorfer Schema vor 12 Jahren entwickelt.
Das sind nur die prominentesten Beispiele, wie unsere Patienten von unserer Pioniertätigkeit profitieren. Meine Partner Dr. Klabe und Prof. Kaymak sind in der Glaukom und Netzhautbehandlung genauso innovativ unterwegs.
Was ein bisschen schade ist, aber damit haben wir uns abgefunden, wie viele Kollegen erstmal 10 Jahre gegen einen reden und sich lustig über einen machen und dann so tun, als hätten sie schon immer gewusst, dass es besser wäre. Heute schmunzeln wir nur noch darüber: Älter werden hat also auch etwas Gutes: die angestrebte heitere Gelassenheit stellt sich ein.
Was bedeutet Lebensqualität für Sie persönlich und was tun Sie, um Ihre zu verbessern?
Vor 4 Jahren habe ich mich selbst gegen die Altersichtigkeit gelasert und brauche seitdem keine Lesebrille mehr. Was für eine Freiheit! Jetzt verstehe ich auch den Enthusiasmus meiner Patienten, wenn sie nach meiner OP brillenunabhängig sind.
Aber im Ernst. Meine Frau und gute Freunde machen mich glücklich. Ich liebe meinen Beruf. Auch das ist schon von unschätzbarem Wert. Um aber auch die körperliche Lebensqualität nicht zu kurz kommen zu lassen, treibe ich seit sechs Monaten jeden Tag mindestens 45 Minuten Sport, um Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit zu fördern und esse nur zweimal am Tag möglichst frische Produkte.
Der Genuss darf natürlich auch nicht zu kurz kommen: Ich liebe Reisen, guten Wein und gutes Essen. Am besten mit Frau und Freunden.
Wie genau beeinflusst eine verbesserte Lebensqualität die Gesundheit? Könnten Sie einen konkreten Fall schildern?
Ich kenne jetzt leider keine Statistik, aber ich möchte nicht wissen, wieviele Unfälle schon passiert sind, weil jemand keine oder die falsche Brille getragen hat oder mit fortgeschrittenem Grauen Star noch am Verkehr teilnimmt. Wir sehen diese Patienten ja täglich. Wie gut, dass niemand weiss wer so alles Auto fährt und auf Leitern steigt.
„Auch die Steigerung der Lebensqualität von Patienten, die vorher dicke Brillengläser hatten, ist immens“
Oder nehmen Sie die Gleitsichtbrille: der klassische Oberschenkelhalsbruch beim Treppen hinabgehen und der Handwerker, der bei Überkopfarbeiten in der Nähe nichts sieht. Auch die Steigerung der Lebensqualität von Patienten, die vorher dicke Brillengläser hatten, ist immens. Das ist dann auch eine Verbesserung der psychischen Situation.
Wieviele Patienten habe ich ein Jahr später gesehen, die wie ausgetauscht, fröhlich und selbstbewusst, waren. Das darf man nicht unterschätzen. Letztens kam ein Model in die Praxis, die ihre Kontaktlinsen nicht mehr tragen konnte…sie hätte mit Brille ihren Beruf nicht mehr ausführen können: Ich könnte jetzt natürlich noch stundenlang weiterreden und weitere Beispiele bringen.
Sie haben einmal gesagt: Ich sehe mich als Dienstleister des Patienten – er bekommt von mir eine medizinische Antwort und eine, die den Lifestyle betrifft. Was genau meinen Sie damit?
Die medizinische Antwort ist die individuelle Betreuung auf dem neuesten wissenschaftlichem Stand. Der Lifestyle ist die Freiheit ohne Brille durchs Leben zu gehen und in allen Belangen gestalterisch frei zu sein.