4. Januar 2025

Workout-Trend: Social Running Clubs

Running Clubs boomen – in ganz Deutschland schließen sich immer mehr Menschen zu Laufgruppen zusammen. Was ist dran am Joggen in Gesellschaft?

Gruppe, die joggt

@ Adidas

In fast jeder Großstadt gibt es mittlerweile einen Running Club

Gejoggt sind wir alle schon einmal, schließlich gibt es kaum eine Sportart, die leichter umzusetzen ist: Ein Paar Laufschuhe und irgendetwas einigermaßen atmungsaktives oben drüber reicht absolut aus. Route, Tempo und Playlist wählt man selbst.

 

Es gibt keine Mitgliedschaften, keine Gebühren, keine versteckten Kosten. Freiheitsgefühl pur! Doch für manche liegt genau da der Haken: Denn genau diese Freiheit kann auch abschrecken oder besser formuliert herausfordernd sein. Denn sich selbst zu motivieren und zu pushen, ohne festen Rahmen, das kann anstrengend sein.

 

Wer sich genauso fühlt – und für alle, die ein wenig Abwechslung suchen: Der Solo-Sport erlebt gerade einen wahren Boom. Das liegt nicht nur an den jungen Brands, die scheinbar überall auftauchen (wie Unna, Satisfy Running oder Doxa), sondern vor allem an den vielen Social Running Clubs, die die Großstädte wörtlich überrennen. Quasi Lauftreffs 2.0, bei denen nicht nur nebeneinander her gehechelt wird, sondern das Gemeinschaftsgefühl im Vordergrund steht.

 

Hier geht es nicht nur um das Erreichen der Bestzeiten und sportlichen Ehrgeiz. Vielmehr steht das Miteinander im Fokus – man motiviert sich gegenseitig, gibt nicht auf, freut sich über die Erfolge der anderen und knüpft nebenher neue Kontakte.

 

Letzteres macht Social Running Clubs gerade so attraktiv, vor allem für die an die Anonymität gewohnten Großstädter:innen. Denn jeder dieser “Clubs” organisiert für die “Crew”, so nennt man alle Teilnehmer:innen, nach jedem Lauf eine „After-Run“-Get-together.

 

Hier versammeln sich die Läufer:innen, erschöpft und verschwitzt, aber auch entspannt und schambefreit, um neue Menschen oder vielleicht sogar die große Liebe kennenzulernen. Die Morgenläufer:innen trifft man oftmals in einem Café und die Abendläufer:innen bei einem Drink und DJ-Set.

 

Viele Social Running Clubs entstanden während der Pandemie, als Menschen nach sicheren Wegen suchten, aktiv zu bleiben – und das nicht isoliert, sondern eben unter Gleichgesinnten. In Städten wie Los Angeles, New York, London und auch Berlin entwickelten sich regelrechte Hubs.

 

Heute gibt es Social Running Clubs für jedes Leistungsniveau, Ausdauer und Vorliebe. In New York etwa richtet sich der „Old Man Runclub“ – wie der Name schon andeutet – an eine spezielle Zielgruppe, während der „Lunge Run Club“ als erster Dating-Running-Club bereits für Schlagzeilen sorgt.

 

Manche dieser Clubs setzen auf exklusive Aufnahmeverfahren, bei denen man ausgewählt werden muss, um mitzulaufen. Andere dagegen stehen allen offen und werden, je nach Größe, nicht allzu selten von den Sport-Brands gesponsert, wenn sie nicht selbst ihren eigenen Social Running Club veranstalten. Ob Anfänger:innen oder erfahrene Läufer:innen, es gibt für alle ganz sicher die richtige Crew. Fünf deutsche Social Running Clubs stellen wir Ihnen hier vor:

 

Frankfurt: Runners Frankfurt

„Wir laufen miteinander – nicht gegeneinander – und motivieren uns zu persönlichen Bestleistungen“, heißt es auf der Website der Adidas Runners. In rund 50 Städten organisiert die Marke bereits Social Runs, darunter auch in Frankfurt am Main.

 

Das Besondere an den „Runners Frankfurt“: Es gibt jeden Tag einen anderen Lauf für unterschiedliche Leistungsniveaus. Während etwa jeder Mittwochabend für Frauen reserviert ist, stehen am Samstag Long Runs und am Sonntag Trail Runs auf dem Programm.

 

Laufupdates und Infos zur Anmeldung: Runners Frankfurt  

 

 

München: Bold Running Club

Anfang 2024 wurde in München der Bold Running Club ins Leben gerufen. Seitdem trifft sich die Gruppe jeden Montagmorgen um sieben Uhr am Wiener Platz 3. Von dort aus startet der acht Kilometer Lauf quer durch die Stadt – mal entlang der Isar, mal durch den Englischen Garten. Wer nach der Strecke noch nicht ganz wach ist, kann das beim gemeinsamen Kaffeetrinken ändern.

 

Laufupdates und Infos zur Anmeldung: Bold Running Club 

 

 

Berlin: Midnight Runners

Einige Freunde in London hatten eine gemeinsame Vorliebe für abendliche Läufe und gründeten kurzerhand den Midnight Runners Club – eine Gemeinschaft für Nachtläufer:innen, die inzwischen in 18 Städten, von Amsterdam über Sydney bis Berlin, vertreten sind.

 

Das Besondere: Alle Läufe leiten „Crew Captains“ auf freiwilliger Basis und sind für die Teilnehmer:innen kostenlos. In Berlin trifft sich der Club jeden Mittwoch um 19 Uhr zu einem 10-Kilometer-Bootcamp-Lauf. Alle zwei Kilometer wird der Run unterbrochen, nicht für eine Pause, sondern eine Tabata- oder HIIT-Einheit.

 

Laufupdates und Infos zur Anmeldung: midnightrunners.com/cities/berlin

 

 

Mannheim: Monnem Moves

Zweimal pro Woche, mittwochs und sonntags, treffen sich die „Monnem Moves“ zu einem 3- bis
5-Kilometer-Lauf. Das Tempo bleibt bewusst moderat – die Gründerinnen wollen sicherstellen, dass während des Laufs genug Zeit bleibt, um neue Bekanntschaften zu knüpfen. Je nach Wochentag endet das Treffen dann meist bei einem gemeinsamen Kaffee.

 

Laufupdates und Infos zur Anmeldung: Monnem Moves 

 

Hamburg: Run Fleet

 

Vorreiter im Bereich der Social Running Clubs ist Run Fleet aus Hamburg. Bereits 2014 gegründet, trifft sich die Crew einmal pro Woche, jeden Donnerstag um 19 Uhr, häufig in Sankt Pauli.

 

Dort wird die Gruppe nach Laufniveau aufgeteilt: Während die 10 Kilometer bei einer Geschwindigkeit von 5:45 Minuten pro Kilometer läuft, joggt die andere Gruppe über 6 Kilometer mit einem Tempo von 6:30 Minuten pro Kilometer. Wo sich Run Fleet danach trifft, wird immer vorab bekannt gegeben.

 

Laufupdates und Infos zur Anmeldung: Run Fleet

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