„Das Plus an Lebensqualität ist einer der Hauptgründe für eine Laserbehandlung“
„Das Plus an Lebensqualität ist einer der Hauptgründe für eine Laserbehandlung“
Wer gerne Sport treibt und schlecht sieht – kurz- oder weitsichtig ist oder unter Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) leidet –, kennt das Problem: Beim Skifahren stören die Brillenbügel unter dem Helm, beim Laufen in der Kälte beschlagen die Gläser, beim Schwimmen sollte man besser nicht untertauchen, weil die Kontaktlinsen verrutschen oder schlimmstenfalls ausgeschwemmt werden können … So gut man im Alltag mit Brille und Kontaktlinsen zurechtkommt, beim Sport sind die Sehhilfen oft einfach nur hinderlich.
Umso mehr, je häufiger und intensiver man trainiert (allen voran natürlich im Leistungssport) oder bei bestimmten Sportarten. Beim Tischtennis ist gutes Sehen extrem wichtig, weil man es mit sehr schnellen Bewegungen auf kurze Distanz und einem kleinen Ball zu tun hat. Beim Kampfsport sind eigentlich nur Kontaktlinsen möglich, aber gerade harte Linsen könnten aus dem Auge fallen, und bei Mannschaftssportarten muss man alles um sich herum im Blick behalten, um im Team perfekt zu agieren.
„Ein Plus an Lebensqualität ist einer der Hauptgründe, weshalb sich viele Sportler irgendwann gegen Brille und Kontaktlinsen und für eine Laseroperation entscheiden“, so Dr. Detlev Breyer von der Augenchirurgieklinik Breyer Kaymak Klare sowie vom Augenlaserzentrum Premiumeyes in Düsseldorf. „Der zweite Grund ist, dass sie besser sehen möchten. Denn vor allem bei einer starken Fehlsichtigkeit hat man durch die Brille eine gewisse Verzerrung und kann die Umgebung nicht mehr realistisch einschätzen. Das ist zum Beispiel beim Bogenschießen sehr ungünstig.“
Aber lässt sich wirklich jede Fehlsichtigkeit per Laser beheben? „Eine Laserbehandlung ist das sicherste, genaueste und auch günstigste im Vergleich zu allen anderen Verfahren“, so Dr. Florian Kretz von Precise Vision Augenärzte in Erlangen. In der Regel ist dies bei einer Fehlsichtigkeit von minus zehn Dioptrien bis plus vier Dioptrien sowie einer Hornhautverkrümmung bis fünf Dioptrien möglich. Es gibt allerdings Hornhauterkrankungen, bei denen man nicht lasern kann, zum Beispiel bei Keratokonus oder großen Hornhautnarben.
Welchen Laser ein Arzt einsetzt, ist individuell verschieden und kann erst nach einer umfassenden Voruntersuchung und einem persönlichen Beratungsgespräch festgestellt werden. „Bei manchen Patient:innen geht nur die Oberflächenbehandlung. Sie ist die günstigste und stabilste Behandlung, wird von manchen aber als eher unangenehm empfunden“, so Dr. Florian Kretz. „Das innovativste und schonendste Verfahren Relex Smile funktioniert wiederum nur bei Kurzsichtigkeit, Lasik mit dem Femtosekundenlaser bei Kurz- und Weitsichtigen.“
„Wir sprechen von einer Laserrevolution, die von Anfang der 90er-Jahre bis heute andauert“, ergänzt Dr. Laszlo Kiraly, Chef des Augen- und Laserzentrums Smile Eyes in Leipzig. „Wurde anfangs noch mit dem Messer geschnitten, übernimmt das heute ein Laser. Der Femtosekundenlaser arbeitet mit Kaltlicht, dadurch sind Schnittkomplikationen und Vernarbungen passé.“ Bei der sogenannten Lentikelmethode – als Relex Smile bekannt – ist nur noch eine Öffnung von zwei Millimetern notwendig, das Infektionsrisiko dadurch extrem gering. Da weniger Nerven auf der Hornoberfläche durchtrennt werden, ist die Augen-Empfindlichkeit nach dem Lasern geringer. Außerdem kommt es seltener zu trockenen Augen.
„Der Eingriff dauert nur zehn Sekunden. Patienten können oft nicht glauben, dass es bereits vorbei ist.“
Da diese Methode keine Schmerzen verursacht und man in der Regel nach zwei Tagen wieder alles machen kann, ist Relex Smile mittlerweile besonders beliebt. „Seit Anfang des Jahres gibt es einen Nachfolgelaser“, so Dr. Breyer. „Smile Pro ist noch präziser und noch schonender – und rasend schnell: Der Eingriff dauert nur zehn Sekunden. Patienten können oft nicht glauben, dass es bereits vorbei ist, und fragen sich, weshalb sie vor dem Eingriff schlaflose Nächte hatten.“
Trotz der rasanten Entwicklung gibt es Indikationen, bei denen ein Lasereingriff nicht möglich ist. „Dann empfehlen wir eine implantierbare Kontaktlinse (ICL), die hinter der Regenbogenhaut und vor der natürlichen Linse eingesetzt wird“, so Dr. Kiraly. „Eine Methode, die so gut ist, wie das Lasern und die auch bei sehr hohen Werten funktioniert, weil wir damit von minus 16 bis plus 10 Dioptrien korrigieren können.“ Weiterer Vorteil: Der Eingriff ist reversibel, für manche eine Beruhigung, auch weil vom Auge selbst nichts abgetragen wird wie beim Lasern.
So sicher und unkompliziert das Lasern heute ist, viele Menschen scheuen nach wie vor den Eingriff und möchten auch beim Sport lieber Brille oder Kontaktlinsen tragen. Gute Nachricht: „Es gibt quasi für jeden Sport eine spezielle Sportbrille“, erklärt Carolin Truckenbrod, Augenoptikerin in Leipzig. „Beim Golfen beispielsweise setzen wir Filtergläser ein, die den Kontrast zwischen dem weißen Ball und dem Grün verstärken. Bei Radsportlern braucht es eine Fassung, die oben abschließt, so dass der Fahrtwind abgehalten wird. Gleichzeitig hat sie ein Lüftungssystem, das das Beschlagen der Gläser verhindert.“ Gletscherbrillen haben einen vollständigen UV-Schutz und eine besonders dunkle Tönung von bis zu 98 Prozent, für Sportschützen gibt es Schießbrillen mit schwenk- und drehbaren Gläsern, so dass das Ziel auch dann nicht verzerrt wird, wenn man schräg durchs Visier schaut. Polarisierende Gläser vermindern beim Wassersport die Reflexe auf dem Wasser – ein Effekt, der auch beim Autofahren in der Hitze funktioniert und das Flimmern der Fahrbahn vermeidet.
Je nach Sportart empfiehlt Carolin Truckenbrod unterschiedliche Tönungen der Gläser. Beim Tennis auf rotem Sand beispielsweise hat sich eine andere Farbe bewährt als beim Golfen. Praktisch sind auch getönte Gläser, die man selbst wechseln kann – je nachdem, ob die Sonne scheint oder es bewölkt ist. Ein weiterer Vorteil einer Sportbrille ist der Klemmmechanismus, der, ähnlich wie ein Band, dafür sorgt, dass sie festsitzt und beim Bewegen nicht verrutscht oder gar runterfällt.
Auch Kontaktlinsen sollten auf die Sportart abgestimmt werden. Bekommt jemand beim Boxen einen Schlag ab, wäre bei harten, formstabilen Linsen die Gefahr zu groß, dass sie rausfallen, deshalb sind weiche Linsen die beste Wahl. Ebenso beim Schwimmen. Hier sollte man lieber Tages- statt Monatslinsen nehmen. Grund: Ist das Wasser mit Bakterien verunreinigt, können diese auch auf die Linse gelangen. Tageslinsen wirft man abends einfach weg und verhindert damit eine Infektion, die sich entwickeln könnte, wenn die Linsen weiter getragen werden. Deshalb Monatslinsen nach dem Schwimmen unbedingt gründlich reinigen, am besten mit einer Wasserstoffperoxid-Lösung.