Was wollen PatientInnen vor Behandlungen wissen – und was viel zu selten? Sechs ExpertInnen aus verschiedenen Fachrichtungen geben Antworten
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Diese Frage wird vor allem von jüngeren Frauen zwischen 17 und 30 Jahren gestellt, die – auch durch die sozialen Medien beeinflusst – Hormone kritisch sehen und sie möglichst vermeiden möchten. Natürlich gibt es auch andere Verhütungsmethoden, allerdings haben sie im Vergleich zur Verhütung mit Hormonen einen niedrigeren Pearl Index.
Gut schneidet hier nur die IUP-Kupferspirale ab. Nachteil: Oft verstärkt und verlängert sie die Blutung und kann auch schmerzhaft sein. Aus Verhütungssicht nur eingeschränkt zu empfehlen sind: Kondome für Mann oder Frau, Diaphragma, Spermizide oder Zyklusmonitor.
Gynäkologin Dr. Petra Eisenmann, Partnerin in der Gemeinschaftspraxis Pranner 15 in München
Meine PatientInnen möchten jünger, frischer und erholter, aber auf keinen Fall gemacht aussehen. Das gilt für Facelifts genauso wie für andere Anti-Falten-Behandlungen. Hier geht der Trend deshalb ganz klar zu nachhaltigen Behandlungen mit sogenannten Biostimulatoren wie Eigenblut (PRP und Exosome) oder Poly-Milchsäure und Calciumhydroxylapatit, eine synthetisch hergestellte mineralische Substanz, die die Kollagenproduktion stimuliert. Der Effekt: Kleine Fältchen verschwinden, die Haut sieht wieder straffer und jünger aus.
Dr. Juliane Bodo, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Inhaberin von Plastethics, Berlin
Nach einer Karenz von 3 bis 5 Tagen kann man nach Abgabe des Ejakulats herausfinden, wie es um die Qualität der Spermien aussieht. Dabei werden die Kopf-, Hals- und Schwanzregion der Spermien mikroskopisch dargestellt, sowie die Anzahl und die Vitalität der Spermien kontrolliert. Zusätzlich werden noch einige andere Parameter untersucht, um die Qualität der Spermien und damit ihre individuelle Fruchtbarkeit beurteilen zu können.
Dr. Daniel Kaminski und Dr. Michael Wenders, Dr. Gabriele Gaul und Dr. Birte Schneevoit, Urologie am Wiener Platz, München
Egal ob es sich um Botox, Filler, Fettabsaugung oder andere ästhetische Eingriffe handelt – allgemeingültige Aussagen gibt es hier nicht. Jeder Mensch ist anders und so auch sein Stoffwechsel oder Lifestyle – und das ist ausschlaggebend für die individuelle Haltbarkeit.
Ich verstehe, dass sich jeder ein optimales, lang anhaltendes Ergebnis mit geringem Risiko wünscht – und das nehme ich sehr ernst. Für mich bedeutet das aber auch, dass ich, bei allem Respekt, schon mal empfehle, von einer Behandlung Abstand zu nehmen oder zu einer Alternative rate, mit der sich der Patient oder die Patientin letztlich besser fühlt.
Dr. Susanne Steinkraus, Dermatologin mit Praxen in München und Hamburg
Selbst bei großen Darmoperationen sind die PatientInnen oft am vierten Tag nach der OP schon wieder zu Hause. Nach einer Woche können sie im Grunde ihrer normalen Tätigkeit nachgehen. Dies ist in Kombination von minimalinvasiven Techniken und sogenannten ERAS-Programmen (Enhanced Recovery After Surgery) möglich.
Unser Anliegen: Wir wollen unsere PatientInnen möglichst fit in die OP schicken, indem wir fehlende Vitamine, Elektrolyte und Spurenelemente substituieren und alle Speicher auffüllen. Zweitens empfehlen wir ein Sportprogramm. Durch diese Vorabmaßnahmen können wir die Komplikationsrate um 80 Prozent reduzieren.
Prof. Dr. Franz G. Bader, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie am Münchner Isar Klinikum
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Bei guter Pflege und regelmäßigen Kontrollen können Zahnimplantate Jahrzehnte halten, oft sogar ein Leben lang. Letztendlich hängt das von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem von der Mundhygiene und dem allgemeinen Gesundheitszustand, aber auch von der korrekten Platzierung des Implantats. Diese Frage wird übrigens immer häufiger gestellt, weil die PatientInnen nach einer dauerhaften Lösung zum Ersatz verlorener Zähne suchen.
Dr. Paul Schuh, Zahnarzt, Inhaber der Münchner Praxis Artedent
Mir ist es hier sehr wichtig, Erwartungshaltung und Möglichkeiten zusammen zu bringen – den Patienten und Patientinnen also zuhören, welche Bedürfnisse und Vorstellungen im Raum stehen und die natürlichen Gegebenheiten respektvoll, realistisch und nachvollziehbar zu analysieren.
Falls möglich, auch mit AI-basierten Programmen zu simulieren, welche Effekte wie erzielt werden können. Wichtig ist mir aber auch, dabei ehrlich mit Nebenwirkungen, Ausfallzeiten und Kosten umzugehen.
Dr. Susanne Steinkraus, Dermatologin mit Praxen in München und Hamburg
@ Cottonbro Studios
Nachdem die häufigsten bösartigen Erkrankungen im urologischen Fachbereich auftreten (Prostata, Blasen, Nierenkrebs und Hodenkrebs) sollte dementsprechend die urologische Vorsorge ab circa 40-45 Jahren begonnen werden. Der Hodenkrebs allerdings kommt am häufigsten bei Männern zwischen 25 und 35 vor – dementsprechend sollten Männer, wenn sie am Hoden eine Verhärtung spüren, zum Urologen gehen und diese abklären lassen.
Ab dem 45. Lebensjahr sollten Männer auch an Darmkrebsvorsorge denken: Darmspiegelung, außerdem an die Herz-Kreislauf-Funktion im Sinne der kardiologischen Check-ups und an die Hautkrebsvorsorge. Damit wären die häufigsten frühzeitigen Todesursachen bei Mann mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit entdeckt und könnten damit am besten behandelt werden.
Dr. Daniel Kaminski und Dr. Michael Wenders, Dr. Gabriele Gaul und Dr. Birte Schneevoit, Urologie am Wiener Platz, München
Kaum jemand möchte sich länger als zwei Wochen aus dem Arbeits- oder Sozialleben rausnehmen, je kürzer also die Rekonvaleszenz, desto besser. Das erreichen wir heute durch schonendere OP- Techniken, bei denen das Gewebe so wenig wie möglich verletzt wird, wodurch es weniger Hämatome gibt und Wunden und Schwellungen schneller abheilen.
Bei Facelifts gelingt das durch minimalinvasive Verfahren, im Gesicht durch Eigenfett-Transfer statt Implantaten. In der Brustchirurgie arbeiten wir mit der Rapid Recovery Technik, bei der der Brustmuskel im Falle einer Vergrößerung nicht mehr durchgeschnitten wird. Dadurch haben die PatientInnen weniger Schmerzen und können den Muskel bzw. die Arme schneller wieder normal bewegen.
Dr. Juliane Bodo, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Inhaberin von Plastethics, Berlin
Moderne Technologien wie digitale 3D-Scans und CAD/CAM-Technik ermöglichen eine präzisere Planung und Durchführung von Behandlungen. Sie verkürzen die Behandlungszeit, verbessern die Genauigkeit und machen den gesamten Verlauf für den Patienten angenehmer. Durch die Digitalisierung können wir maßgeschneiderte Lösungen für ästhetische und funktionelle Probleme anbieten.
Dr. Paul Schuh, Zahnarzt, Inhaber der Münchner Praxis Artedent
@ Cottonbro Studios
Jein. Das ist nur der Fall, wenn bereits Tumorzellen mit Östrogen- oder Gestagenrezeptoren vorhanden sind, die durch die Hormongabe gefördert werden könnten. Es ist also wichtig, regelmäßig zur Vorsorge (Mammographie) zu gehen. Die absoluten Zahlen sind jedoch im Vergleich zu anderen Risikofaktoren wie Übergewicht, Alkohol und Rauchen wesentlich niedriger. Und sie hängen stark von der Behandlungsdauer ab.
Eine Hormonersatztherapie (HRT) von maximal einem Jahr, so die Studienlage, steigert das Risiko nicht. Bei einer Dauer von mehr als zehn Jahren ist es etwa doppelt so hoch wie nach fünf Jahren. Nach dem Ende der Hormontherapie sinkt die Gefahr einer Krebserkrankung wieder. Auch die Art der Hormontherapie hat einen Einfluss. Eine Östrogen-Monotherapie erhöht das Brustkrebsrisiko – wenn überhaupt – in weitaus geringerem Maße als die kombinierte HRT.
Topisch angewandtes Östrogen (in der Vagina) hat nach bisherigen Erkenntnissen selbst bei einer langjährigen Anwendung keinen Einfluss auf das Krebsrisiko.
Es gilt also wie so oft, Nutzen und Risiken abzuwägen. Bei vasomotorischen Beschwerden wie Hitzewallungen zum Beispiel verbessert eine Hormonersatztherapie die Beschwerden. Da sich in Studien gezeigt hat, dass Frauen mit Hitzewallungen ein höheres Risiko für Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen haben, hat eine HRT hier positive Langzeitwirkungen, sie verbessert darüber hinaus die Knochendichte.
Gynäkologin Dr. Petra Eisenmann, Partnerin in der Gemeinschaftspraxis Pranner 15 in München
Mittlerweile können, ja sollen, Patienten auch nach großen Bauchoperationen noch am Abend der OP essen. Dies führt zu einer schnelleren Wiederaufnahme der Magen-Darmaktivität und fördert die Heilung. Deshalb bekommen sie bei uns bereits im Aufwachraum ein Wassereis zum Lutschen und etwas zu trinken; abends gibt es dann zwar noch nichts Festes, aber einen speziellen Protein- und Kohlenhydrate-Drink sowie Joghurt und Suppe.
Prof. Dr. Franz G. Bader, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie am Münchner Isar Klinikum
Eine der häufigsten Sorgen bezieht sich auf die Sicherheit der Verfahren, ob Nebenwirkungen oder Komplikationen auftreten können und wie erfahren der behandelnde Arzt ist – nachvollziehbar, schließlich geht es um Eingriffe, die nachher sichtbar sind. Auch hier meine Devise: Je transparenter, desto besser.
Wichtig ist in dem Zusammenhang auch, dass neue PatientInnen mitteilen, was vorher schon gemacht wurde – am besten mit Nennung von Produkt und Zeitpunkt der Behandlung, um so weitere Risiken oder zu häufige Treatments auszuschließen. Ebenso, welche gesundheitlichen Thematiken sonst noch anstehen, um zu entscheiden, was man machen kann. Denn an erster Stelle steht immer die Gesundheit.
Dr. Susanne Steinkraus, Dermatologin mit Praxen in München und Hamburg
Erfreulicherweise gibt es mittlerweile eine PCR-Diagnostik auf diverse Keime und Keimstrukturen aus dem Urin. Hierbei werden zum Beispiel Bakterien wie Chlamydien und Mycoplasmen, aber auch virale Erkrankungen wie zum Beispiel Herpes genitales abgeklärt.
Zusätzlich kann ein Harnröhren- Abstrich auf HPV (humanes Papillomavirus) durchgeführt werden. Aus dem Blutbild können HIV-und Hepatitis-Serologie, als auch andere Blutwerte bestimmt werden.
Dr. Daniel Kaminski und Dr. Michael Wenders, Dr. Gabriele Gaul und Dr. Birte Schneevoit, Urologie am Wiener Platz, München
Wichtig ist es, den Folsäurespeicher überprüfen zu lassen. Der sollte „voll“ sein, um Neuralrohrdefekte (wie einen offenen Rücken) beim Fötus zu verhindern. Ein Folsäuremangel in der Frühschwangerschaft kann außerdem zu einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (umgangssprachlich Hasenscharte genannt) führen. Ich empfehle deshalb eine zusätzliche Einnahme von 400 bis 800 Mikrogramm Folsäure täglich.
Auch der Impfstatus solle gecheckt werden. Ist die Patientin zum Beispiel immun gegen Röteln und Windpocken? Beide Krankheiten (Infektionen) können beim ungeborenen Kind Fehlbildungen verursachen.
Bei Schilddrüsenproblemen, ist es wichtig, dass die betroffene Frau medikamentös eingestellt wird, weil sich sowohl eine Über- als auch eine Unterfunktion negativ auf die Eizellreifung, den Zyklus und somit die Fruchtbarkeit auswirken können und ein schwanger werden erschweren oder sogar verhindern. Vor allem eine Überfunkton oder Unterfunktion kann in den ersten Monaten Grund für eine Fehlgeburt sein.
Auch Übergewicht kann Probleme bereiten und das Risiko einer Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) oder Präeklampsie (auch Schwangerschaftsvergiftung genannt, die von Bluthochdruck bis zu Krampfanfällen reichen kann) erhöhen. Deshalb sollten stark übergewichtige Frauen möglichst etwas Gewicht reduzieren, wenn sie in die Kinderplanung gehen.
Gynäkologin Dr. Petra Eisenmann, Partnerin in der Gemeinschaftspraxis Pranner 15 in München
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Hier ist es wichtig, das für die Patientin passende Implantat zu finden. Deshalb arbeiten wir mit verschiedenen Anbietern zusammen. Bei Brust-OPs geht der Trend zu kleineren Implantaten, wir benutzen oft sogenannte „light Implantate“, die 30% weniger Gewicht haben, dadurch weniger spürbar sind und das Gewebe weniger reizen.
Alternativ gibt es sogenannte ergonomische Implantate, die sich den Bewegungen anpassen und deshalb natürlicher aussehen. Bei Bruststraffungen setzen wir immer häufiger „Meshes“ ein, also Netze, die ein erneutes Absinken der Brust reduzieren.
Dr. Juliane Bodo, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Inhaberin von Plastethics, Berlin
Dank moderner digitaler Techniken wie Smile Design Software-Tools (z.B. 3D-Scans und digitale Planung) können wir unseren PatientInnen mittlerweile das Endergebnis zeigen, bevor wir überhaupt mit der Behandlung beginnen, indem die Zahnstruktur, die Gesichtsform und ästhetischen Wünsche berücksichtigt werden. Diese Vorher-Nachher-Simulation nimmt die Ängste, schafft Vertrauen und ermöglicht es uns, etwaige Anpassungen frühzeitig vorzunehmen.
Dr. Paul Schuh, Zahnarzt, Inhaber der Münchner Praxis Artedent
Früher als gedacht! Das ideale Alter für das Einfrieren von Eizellen liegt zwischen Ende 20 bis Anfang 30, weil die Eizellenqualität mit zunehmendem Alter abnimmt. Je jünger eine Frau ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die eingefrorenen Eizellen erfolgreich verwendet werden können.
Für wen Social Freezing sinnvoll sein kann? Für Frauen, die sich erst einmal auf ihre Karriere fokussieren möchten, die gerade keine Partnerschaft haben, unter bestimmten gesundheitlichen Problemen leiden oder die eine Behandlung wie z.B. eine Chemotherapie vor sich haben. Was man wissen muss: Auch wenn Eizellen oder Spermien eingefroren werden, gibt es keine Garantie dafür, dass es später zu einer Schwangerschaft kommt.
Da es durchaus auch emotional belastend sein kann und hohe Kosten anfallen, sollte man die Entscheidung unbedingt gemeinsam mit Fachärzten treffen.
Gynäkologin Dr. Petra Eisenmann, Partnerin in der Gemeinschaftspraxis Pranner 15 in München
Ja, die großen Operationen im Bauchraum bedürfen einer sogenannten Vollnarkose. Wir verwenden zusätzlich einen Rückenmarkskatheter (die Peridural-Anästhesie). Dadurch braucht es eine weniger tiefe Narkose und weniger Schmerzmittel, so dass man sich nach der Operation viel schneller erholt.
Prof. Dr. Franz G. Bader, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie am Münchner Isar Klinikum
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Es gibt eine wissenschaftlich nachgewiesene positive Korrelation zwischen „high volume surgeon“ und „high volume hospital“. Also wie häufig der einzelne Chirurg den Eingriff vornimmt und wie häufig der Eingriff im Krankenhaus durchgeführt wird. Idealerweise sollte beides gewährleistet sein. Warum? Je erfahrener ein Krankenhaus ist, desto besser das Komplikationsmanagement. Denn auch das ist – neben der Erfahrung des Chirurgen – bei großen OPs wie zum Beispiel der Leber und der Bauchspeicheldrüsenchirurgie entscheidend wichtig.
Prof. Dr. Franz G. Bader, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie am Münchner Isar Klinikum
Meiner Erfahrung nach reicht es nicht, sich nur auf eine Maßnahme zu fokussieren. Besser ist es, in allen Hautschichten in der richtigen zeitlichen Abfolge zu arbeiten. Es geht also um eine Kombination der Möglichkeiten, die wir zu Verfügung haben.
Für besonders schöne Ergebnisse kann man etwa Laser oder Skinbooster mit einer Kosmetikbehandlung kombinieren oder darauf vorbereiten. Zwischendurch kann man dann schon mit Biostimulanzien wie Polynukleotiden oder Exosomen arbeiten, die die Hautqualität verbessern und die Regeneration unterstützen.
Dr. Susanne Steinkraus, Dermatologin mit Praxen in München und Hamburg
Diese Frage fände ich sinnvoll, weil die Patientin oder der Patient dadurch einschätzen kann, ob auch ich den Eingriff als beste Option sehe. Ich versuche immer, herauszufinden, was sich der Einzelne von einer bestimmten Behandlung erhofft. Man kann vieles machen, doch nicht jeder Eingriff oder jede Operation wird eine wirkliche Veränderung oder das gewünschte Ergebnis bringen.
Dr. Juliane Bodo, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Inhaberin von Plastethics, Berlin
Die Vasektomie, also Sterilisationsoperation beim Mann, kann ambulant und in lokaler Anästhesie durchgeführt werden. Sie ist nicht schmerzhaft und dauert circa 45 Minuten. Mittlerweile wird eine sogenannte Non-Scalpel-Vasektomie durchgeführt. Dies bedeutet, dass es zu keinem richtigen Hautschnitt kommt, sondern die Samenleiter am Hodensack beidseits durchtrennt werden.
Bei abgeschlossenem Kinderwunsch sollte die Sterilisations-Operation in erster Linie beim Mann durchgeführt werden, und nicht bei der Frau. Denn der Eingriff beim Mann ist bei weitem weniger invasiv und aufwändig als der bei einer Frau.
Dr. Daniel Kaminski und Dr. Michael Wenders, Dr. Gabriele Gaul, Dr. Birte Schneevoigt, Urologie am Wiener Platz, München
Ein Problem, das häufig in den Wechseljahren auftritt. Schuld daran ist das dünner werdende Gewebe und die dadurch entstehende Scheidentrockenheit. Hier hilft eine lokale Östrogentherapie, ein Gleitgel oder Physiotherapie, manchmal auch eine Lasertherapie. Bei jüngeren Frauen können die Ursachen vielfältiger sein – OP-Narben, Fehlbildungen der Geschlechtsorgane, ein sehr enger Scheideneingang und Harnwegsinfekte.
Auch Endometriose und eine Infektion der Schamlippen können Schmerzen beim Sex auslösen. Auch die fehlende Lust wird oft nicht angesprochen. Liegt die nicht in der Partnerschaft selbst begründet, rate ich zu einem Testogel, das drei Monate lang niedrig dosiert am Arm aufgetragen wird. Steigert nicht immer, aber oft die Lust.
Gynäkologin Dr. Petra Eisenmann, Partnerin in der Gemeinschaftspraxis Pranner 15 in München
PatientInnen sind sich oft nicht bewusst, dass es bei der ästhetischen Zahnheilkunde um mehr als nur das äußere Erscheinungsbild geht. Sie kann das Selbstbewusstsein, die Aussprache und die Kiefergesundheit verbessern und bietet somit auch langfristige funktionelle und mentale Vorteile.
Dr. Paul Schuh, Zahnarzt, Inhaber der Münchner Praxis Artedent
@ Shiny Diamond
Bevor man zu Botox & Co. greift, sollte man sich erstmal um die Hautqualität kümmern. Und da spielen auch Hauterkrankungen eine Rolle: Wenn also jemand mit Akne zu mir kommt und eine Lippenaufspritzung haben will, kann es gut sein, dass ich erstmal ein Rezept zur Aknebehandlung ausstelle. Dazu kommt dann zum Beispiel noch Ernährungsberatung, vielleicht muss ein/e EndokrinologIn oder GynäkologIn eingebunden werden.
Auch Rosacea oder Couperose, die PatentInnen oft nicht thematisieren, sollten vorrangig angegangen werden. Ebenso Unterlagerungen, Großporigkeit oder Pigmentflecken und Äderchen – denn ein ungleichmäßiger Teint trägt maßgeblich dazu bei, dass man älter wahrgenommen wird.
Als Behandlung könnten hier auch Biostimulatoren wie die Polynukleotide ins Spiel kommen, da man in Studien festgestellt hat, dass sie auch auf Gefäße und Pigmentbildung wirken – daher könnten auch Rosacea oder Couperose-Patienten davon profitieren. Ein Must ist natürlich auch eine regelmäßige Hautvorsorge.
Fazit: Nur gesunde Haut ist auch eine schöne Haut. Und: Lieber eine gepflegte Falte mehr, als ein ungepflegtes Hautbild.
Dr. Susanne Steinkraus, Dermatologin mit Praxen in München und Hamburg
Die Evolution hat in erster Linie dafür gesorgt, dass es zur Fortpflanzung auf diesem Planeten kommt. In diesem Zusammenhang sei beschrieben, dass der Mann die Prostata nur hat, um die Spermien mit der Prostataflüssigkeit/Prostatasekret zu aktivieren, die dann über die Vaginalschleimhaut Flora der Frau eintreten können und dementsprechend ein Kind zeugen können.
Nach dem Alter von circa 40-45 Jahren steigt das Risiko für eine Veränderung der Prostatazellen im Sinne eines Prostatakarzinom. Die Evolution sagt dem Mann so quasi, dass er auf diesem Planeten nicht mehr gebraucht wird. Schließlich war sein Ziel nur die Fortpflanzung, die dann in diesem Alter abgeschlossen sein sollte…
Dr. Daniel Kaminski
und Dr. Michael Wenders, Dr. Gabriele Gaul, Dr. Birte Schneevoigt, Urologie am Wiener Platz, München
Wir klären die Patientinnen und Patienten über alle Risiken sehr ausführlich auf, sie fragen aber selten nach. Laut Statistik vergessen die PatientInnen 80% der Informationen, die sie im ersten Beratungsgespräch erhalten haben. Daher führen wir bei größeren Operationen immer ein Zweitgespräch.
Es wäre gut, wenn die PatentInnen die Unterlagen und Informationen, die sie von uns bekommen, wirklich durchlesen und bei Unklarheiten gezielt nachfragen. Viele hören nur das, was sie hören wollen, aber bei jeder Behandlung und Operation gibt es nun mal Risiken. Diese sind alle behandelbar, aber es handelt sich nichts desto trotz um einen Eingriff. Darüber müssen sich die PatientInnen im Klaren sein.
Dr. Juliane Bodo, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Inhaberin von Plastethics, Berlin
KI-basierte Systeme spielen eine immer wichtigere Rolle. Sie helfen dabei, präzise Diagnosen zu erstellen, Planungen durchzuführen und Zeit einzusparen. Sie unterstützen uns dabei, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die die Erfolgschancen erhöhen.
Dr. Paul Schuh, Zahnarzt, Inhaber der Münchner Praxis Artedent
Bei einer genetischen Disposition unbedingt. Normalerweise sollte jeder ab dem 40. Lebensjahr zur Darmspiegelung gehen, liegt eine Erkrankung in der Familie vor, aber deutlich früher. Was viele nicht wissen: Darmkrebs ist eine nahezu vermeidbare Erkrankung, und die Vorsorge hier ein entscheidender Faktor.
Sehr vereinfacht gesagt: Wenn alle früh genug und regelmäßig zur Darmspiegelung gehen würden, gäbe es einen Großteil der Krebsfälle nicht. Momentan liegen die in Deutschland bei etwa 65.000 jährlich.
Prof. Dr. Franz G. Bader,
Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie am Münchner Isar Klinikum
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Mit konsequenter Pflege zuhause. Dazu sollte man individuelle Empfehlungen von seinem Hautarzt oder ästhetischen Experten einholen, um die passende Strategie zu entwickeln. Eine gute Hautpflege-Routine beginnt mit der Reinigung – morgens und abends, um Schmutz, überschüssiges Öl und abgestorbene Hautzellen zu entfernen.
Anschließend helfen Cremes mit Hyaluronsäure, Peptiden oder Antioxidantien wie Vitamin C, die Haut frisch und strahlend zu halten. Produkte mit Retinol (Vitamin A) regen die Hauterneuerung an und unterstützen die Kollagenproduktion. Das lässt Haut glatter und ebenmäßiger erscheinen.
Die effektivste Methode aber ist: Täglicher Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor (30 und höher). Auch regelmäßige Gesichtsmassagen, z.B. mit dem Gua Sha helfen, die Haut strahlend und elastisch zu halten, indem sie die Durchblutung und Lymphfluss anregen, aber auch Spannungen lösen.
Dr. Susanne Steinkraus, Dermatologin mit Praxen in München und Hamburg
Aktuell haben viele Menschen das Gefühl, sie müssten sehr viel trinken, um gesund und glücklich zu sein. Tatsächlich sind aber circa 1,5 bis 2 Liter am Tag ausreichend. Eine erhöhte Trinkmenge führt lediglich dazu, dass man häufiger auf die Toileme gehen muss.
Bei heißen Temperaturen und sportlicher Aktivität sollte diese Trinkmenge dementsprechend angepasst werden und ganz besonders auf den individuellen Durst und das Durstgefühl geachtet werden.
Dr. Daniel Kaminski und Dr. Michael Wenders, Dr. Gabriele Gaul, Dr. Birte Schneevoigt, Urologie am Wiener Platz, München
Bei Fettabsaugungen z.B. kann man teilweise durch Sport und Ernährung oder auch Medikamente (wie die Abnehm-Spritze) evtl. eine OP umgehen und auch das OP-Ergebnis verbessern. Bei Brustimplantaten gibt es als Alternative Eigenfett-Behandlungen, wodurch man ein Implantat ggfs. vermeiden kann. Wir klären immer über Alternativen auf und empfehlen diese in Einzelfällen als bessere Option.
Dr. Juliane Bodo, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Inhaberin von Plastethics, Berlin
Ja. Viele ästhetische Behandlungen können heute minimalinvasiv durchgeführt werden. Moderne Veneers zum Beispiel erfordern kaum mehr Zahnsubstanzverlust, durch schonende Techniken ist die Behandlung außerdem weniger belastend, was wiederum geringere Risiken und kürzere Erholungszeiten bedeutet.
Dr. Paul Schuh, Zahnarzt, Inhaber der Münchner Praxis Artedent
Wir sind eine der wenigen ERAS zertifizierten Kliniken, sprich, wir bereiten unsere PatentInnen mit Sport, Ernährung, Raucherentwöhnung und einer Substitution von Elektrolyten, Spurenelementen, Vitaminen und ggf. Eisen (Patient-Blood Management) optimal vor, so dass sie möglichst fit in die OP gehen und auch hinterher schnell wieder fit werden.
Prof. Dr. Franz G. Bader, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie am Münchner Isar Klinikum