Premium-Quarterly-Autorin Kimmy Fischer ist nach Sri Lanka gereist und hat dort einen traumhaften Ort gefunden, der sowohl den Körper, als auch die Seele heilt
@ Haritha Villa
Es ist ein wenig kühler als dort, wo ich herkomme. Die Luft scheint irgendwie angenehmer. Es ist zwar immer noch warm, aber die Energie, die mich empfängt, gibt mir ein Gefühl von Ausgleich. Empfangen werde ich von Lasantha. Mit seinem warmen Lächeln reicht er mir einen kühlen Willkommensdrink aus Passionsfrucht, Ingwer und Zitronengras und lässt mich wissen, dass er mir in den nächsten Tagen als privater Concierge zur Verfügung stehen wird.
Der Service beeindruckt mich schon jetzt zutiefst. Dass jemand sich rund um die Uhr ausschließlich um mich und mein Wohlbefinden kümmern soll, versetzt mich neben großem Staunen außerdem in eine tiefe Demut. Die Eindrücke der letzten Wochen auf Reisen haben mir gezeigt, wie hart die Menschen hier für ihr Geld arbeiten und wie groß dennoch ihre Dankbarkeit und Hingabe für das ist, was sie tun.
Dass einer dieser Menschen mir nun mein eigenes, doch eigentlich so privilegiertes Leben noch leichter machen soll, lässt mich deshalb zunächst mit einem mulmigen Gefühl zurück. Ein Gefühl, das sich später noch wandeln soll – durch die Weisheit einer beeindruckenden Frau, die anstelle von harter Arbeit von Berufung spricht.
@ Kimmy Fischer
Haritha Villas & Spa ist mehr als nur ein Ort – es ist die Vision des preisgekrönten Architekten Gary Fell, die Wirklichkeit wurde. Mit seiner tiefen Liebe zu Sri Lanka und dessen Natur entstand das Boutique-Resort aus dem Wunsch, einen Raum zu schaffen, der Luxus, Nachhaltigkeit und kulturelles Erbe vereint. Die modernen Villen, jede mit eigenem Pool und unvergleichlicher Privatsphäre, wurden mit Respekt für die umliegende Flora und Fauna entworfen.
Das Design verbindet klare, minimalistische Linien mit traditionellen Elementen: Lokales Holz, handgefertigte Möbel und subtile Anklänge an die koloniale Architektur schaffen eine Harmonie, die den Ort tief verwurzelt erscheinen lässt. Zugleich spürt man die Absicht, nicht beeindrucken zu wollen, sondern vielmehr das tiefe Bedürfnis, die Brücke zwischen Mensch und Natur wieder aufleben zu lassen.
Der weitläufige Garten mit seinen Gewürzpflanzen, Heilkräutern und tropischen Blumen wurde so angelegt, dass er sich wie ein Teil des ursprünglichen Regenwalds anfühlt – ein Sinnbild dafür, wie sehr Haritha und sein Team den natürlichen Kreislauf wahren wollen. Der Wunsch des Hauses ist es, den Gästen nicht nur Erholung zu schenken, sondern sie mit der Essenz Sri Lankas vertraut zu machen. Sei es durch das holistische Ayurveda-Konzept, die lokale Küche mit Zutaten aus eigenem Anbau oder einfach durch stille Momente, in denen man sich den Klängen der Natur hingeben darf.
@ Kimberly Fischer
Eines der beeindruckendsten Merkmale von Haritha Villas & Spa ist die ganzheitliche, individuell abgestimmte medizinische Betreuung, die weit über klassisches Wellness hinausgeht. Unter der Leitung erfahrener Ayurveda-Ärzte wird für jeden Gast ein persönlicher Gesundheitsplan entwickelt, der auf den Prinzipien dieser uralten Heilkunst basiert. Ob es um Entgiftung, Stressbewältigung oder die Behandlung chronischer Beschwerden geht – jede Therapie wird sorgfältig auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt.
Unterstützt durch natürliche Heilmittel aus dem hauseigenen Kräutergarten, traditionelle Anwendungen wie Massagen und Ölgüsse sowie eine speziell abgestimmte Ernährung fühlt man sich hier nicht nur umsorgt, sondern auch nachhaltig gestärkt. Es ist ein Ort, an dem Heilung nicht nur körperlich, sondern auch seelisch spürbar wird.
Vor meiner Konsultation mit dem Arzt bin ich schließlich doch etwas nervös. Und das nicht, weil ich unsicher bin, was mich erwartet, sondern vielmehr, weil ich weiß, was seit Tagen, Wochen, vielleicht sogar schon Monaten in mir schlummert. Mein Nervensystem ist überlastet. Es befindet sich im ständigen Fight-or-Flight-Modus, hat verlernt, Entspannung einzuladen, Ruhe wirklich zuzulassen. Sowohl mein persönlicher Alltag als auch die deutsche Gesellschaft im Allgemeinen sind geprägt von Leistung und Druck.
Mein Nervensystem befindet sich im ständigen Fight-or-Flight-Modus
Und selbst wenn Letzterer nicht von außen kommt, dann machen wir ihn uns eben selbst von innen. Schneller, besser, höher ist das Motto, das uns allem Anschein nach Erfolg verspricht. Doch was ich schon vor langer Zeit gelernt habe, aber viel zu oft vergesse: Erfolg im Außen wird niemals ein beständiger Indikator für die Zufriedenheit im Innen sein.
@ Kimmy Fischer
Schon bei meiner Ankunft war ich mir sicher, dass dieser Ort in der Lage sein wird, mich tiefer zu berühren. Meine erste Begegnung mit dem Hausarzt Dr. Chanaka Sujeewa bestätigt dieses Gefühl. Seine Augen sind freundlich und mit Wärme gefüllt. Seine Stimme spricht ruhig und leise. So leise, dass ich mich zu Beginn und aufgrund meines Tinnitus ein wenig konzentrieren muss, um ihm ganz folgen zu können. Meine Präsenz ist gefragt.
Meine Nervosität weicht der Neugierde, und ich möchte nichts von dem verpassen, was er mir zu erzählen hat. Nach einer kurzen Einführung in das Konzept der ayurvedischen Heilmedizin berichte ich ihm also nicht nur von meinen körperlichen Beschwerden, sondern auch von meinem Alltag, meinen Gewohnheiten und meinen emotionalen Herausforderungen. Ich fühle mich gesehen, und das ganzheitlich. So, als ob da jemand meine innere Landkarte verstehen wollte, um sie behutsam wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ohne Druck, ohne Stress.
Ich fühle mich gesehen, und das ganzheitlich
Mit Hilfe der Analyse veranschaulicht Sujeewa mir anschließend meine persönliche Konstitution (im Ayurvedischen auch die Dosha-Balance genannt) und erklärt, wie diese mein tägliches Wohlbefinden beeinflusst. Auf den drei Ebenen des Seins (Körper, Geist und Seele) holt er mich dort ab, wo ich mich gerade befinde, und eröffnet mir neue Perspektiven, wie ich meine Gesundheit nachhaltig wieder in Balance bringen und halten kann. Dazu gehören maßgeschneiderte Behandlungen, eine individuell abgestimmte Ernährung und kleine Rituale für den Alltag.
Für den Start meiner Healing Journey empfiehlt er mir am Ende außerdem eine Aromatherapy-Body-Massage. Sie soll mir helfen, im Hier und Jetzt anzukommen und mein überladenes Nervensystem zu entspannen. „Denn nur dort, wo ein freier Geist lebt, kann auch Heilung eintreten.“
@ Kimmy Fischer
Im Ayurveda bilden die drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha – das Fundament für unsere körperliche und geistige Balance. Diese Lebensenergien sind in jedem von uns in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden und beeinflussen unsere Gesundheit, Persönlichkeit und unser Wohlbefinden. Ein Ungleichgewicht kann dabei zu Beschwerden führen, eine harmonische Integration gilt hingegen als Voraussetzung für ein erfülltes Leben.
Haritha Villas & Spa legt deshalb großen Wert darauf, die individuelle Dosha-Konstitution zu erkennen und sie gezielt als Grundlage der individuellen Therapiemaßnahmen einzusetzen.
• Vata: Als Element von Luft und Äther steht Vata für Bewegung, Kreativität und Flexibilität. Menschen mit einer Vata-Dominanz sind oft lebhaft und ideenreich, neigen aber zu Unruhe und Trockenheit, wenn das Dosha aus der Balance gerät.
• Pitta: Geprägt von Feuer und Wasser symbolisiert Pitta Energie, Transformation und einen scharfen Verstand. Pitta-Typen sind zielstrebig und leidenschaftlich, können jedoch schnell reizbar oder überhitzt werden.
• Kapha: Dieses Dosha, verbunden mit Erde und Wasser, verkörpert Stabilität, Ruhe und Widerstandskraft. Menschen mit einer Kapha-Dominanz strahlen Gelassenheit aus, neigen jedoch bei einem Überschuss zu Trägheit oder Schwere.
Durch die Konsultation mit Dr. Chanaka Sujeewa habe ich gelernt, welche Doshas in mir selbst dominieren, wie entscheidend das Gleichgewicht der Kräfte für Gesundheit und Harmonie ist, und wie ich mit gezielten Behandlungen, Ernährung und Ritualen wieder in Balance kommen kann. Doch so beflügelt ich auch von all dem neuen theoretischen Wissen bin – am Ende lässt sich etwas nur durch die Erfahrung selbst nachhaltig und ganzheitlich in Geist und Körper integrieren.
@ Kimmy Fischer
Als mich Sam, eine kleine, zierliche Frau mit unheimlich fesselnder Ausstrahlung, am Abend zu meinem Treatment begrüßt, bin ich gespannt, aber ruhig. Nachdem ich mich für eines der zahlreichen Öle entschieden habe (ganz spontan und lediglich nach dem Kriterium des Duftes), führt sie mich in den Behandlungsraum. Die Fenster sind geöffnet, und die Geräusche der Natur untermalen das erdende Panorama. Zuerst bittet sie mich auf einen Stuhl, um mir die Füße zu waschen. Und obwohl ich mittlerweile gelernt habe, dass dies ein gängiges Ritual ist, lässt es mich immer noch unwohl fühlen.
Sam scheint das zu spüren. Sie lächelt und sagt: „Meine Hände sind mein Werkzeug und mein größtes Geschenk. Ich liebe, was ich tue. Das hier – das ist meine Berufung.“ Ich schlucke. Unfähig, etwas zu sagen, lächle ich stumm zurück und nicke. Ihre Worte nehmen mir in diesem Moment nicht nur mein Unwohlsein. Sie treffen mich genau dort, wo ich gerade stehe. Und damit meine ich nicht meine Füße im Wasserkrug.
Auf einer viel tieferen Ebene holt mich das, was sie da gerade gesagt hat, in ein neues Bewusstsein. Es eröffnet mir eine neue Perspektive zu einem sehr viel persönlicheren Thema. Ein Thema, das mich zwar schon länger unterbewusst begleitet, aber erst jetzt so richtig an die Oberfläche geschafft hat.
Mein Kopf ist endlich still. Nichts in mir wehrt sich mehr gegen die Ruhe
„Danke“, erwidere ich viel zu spät, als ich schon mit dem Gesicht nach unten auf der Behandlungsliege Platz nehme. Mit sanftem Druck und langen, fließenden Bewegungen beginnt Sam mit der Massage. Das warme Öl stimuliert mehrere Sinne gleichzeitig, löst körperliche Verspannungen und regt die Durchblutung an, was sofort ein Gefühl tiefer Entspannung in mir aufkommen lässt. Entspannung, die ich erst jetzt, nach bereits zwei vollen Urlaubswochen, annehmen kann.
Mein Kopf ist endlich still. Nichts in mir wehrt sich mehr gegen die Ruhe. Kein innerer Kritiker, der mir sagt, ich müsste dies und das von dort aus erledigen. In diesem Moment muss ich nichts, außer hier sein. Präsent sein. Offen sein für das, was ist – im Hier und Jetzt.
In Kooperation mit Healing Travel
