26. Juni 2024
Marianne von Waldenfels
In den Wechseljahren leiden viele Frauen an Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen. Wie Hot Yoga dagegen helfen kann
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Ab 40 setzen bei vielen Frauen die Wechseljahre ein. Zu Beginn sinkt der Spiegel des weiblichen Hormons Progesteron; später reduziert sich auch die Menge des Östrogens im Körper. Die Fruchtbarkeit nimmt ab. Die Monatsblutungen kommen oft unregelmäßiger, schließlich enden sie ganz.
Diese hormonellen Veränderungen können zahlreiche psychische und physische Symptome auslösen, von Hitzewallungen über Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen bis zu Depressionen.
Typische Anzeichen der Wechseljahre sind Hitzewallungen und Nachtschweiß. Sie werden als vasomotorische Symptome (VMS) bezeichnet und von einem bestimmten Teil des Gehirns, dem Hypothalamus, ausgelöst. Achtung: Diese Symptome sind nicht nur lästig und beeinträchtigen die Lebensqualität, sie können auch das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erhöhen.
Neben unterstützenden Hormontherapien, Sport und gezielter Entspannung kann auch Yoga helfen, die innere Balance wiederzufinden und Wechseljahresbeschwerden zu lindern. Besonders Hot Yoga, auch Bikram Yoga genannt, gilt hier als besonders effektiv.
Hot Yoga zählt zum Hatha Yoga, ist nach seinem Begründer Bikram Choudhury benannt und umfasst 26 Übungen, die in einem heißen Zimmer (Raumtemperatur zwischen 35 und 40 Grad, Luftfeuchtigkeit von mindestens 40 Prozent) durchgeführt werden.
Durch die Hitze im Raum sollen Muskeln und Sehnen geschont und das Verletzungsrisiko gesenkt werden. Das zwangsläufige Schwitzen beim Bikram Yoga soll den Körper bei der Entgiftung unterstützen. Kraft und Ausdauer werden bei Hot Yoga besonders trainiert und so das Herz-Kreislauf-System gestärkt. Einige Übungen haben außerdem eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem, was wiederum den Schlaf verbessern kann.
Viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter einer schwachen Blase. Yoga unterstützt die Stärkung des Beckenbodens gezielt, da bei den Übungen auch innenliegende Muskeln beansprucht werden. Zudem stärkt es die Bauch- und Rückenmuskulatur, die für einen stabilen Beckenboden immens wichtig ist.
Die Atmung, die im Yoga eine wichtige Rolle spielt, steht in enger Verbindung mit dem Nerven-, Hormon und Immunsystem und hat Einfluss auf unser vegetatives Nervensystem. Die Kombination von Atemtechniken, Meditation und Bewegung kann zur Entspannung beitragen, Stimmungsschwankungen bekämpfen, stimmungsaufhellend wirken und das Wohlbefinden steigern.
Während die Auswirkungen auf die vasomotorischen Symptome in einer Studie in den USA mit 237 Frauen als nicht statistische relevant nachgewiesen wurden, konnte jedoch eine Verbesserung der Symptome und des Schweregrads von Insomnia festgestellt werden.