15. Mai 2024

Birgitta Dunckel

Kelp: So wirkt die nährstoffreiche Alge 

 

Ähnlich wie viele andere Algenarten zählt auch Kelp als Superfood. Wofür es ist gut ist, welche Vitamine es enthält und wie man es einnehmen soll

@ Kindel Media

Kelp (englisches Wort für Seetang) ist eine Braunalge, die die Küstenregionen der Weltmeere bevölkert. Sie wird  auch Laminariales genannt und wächst in extrem nährstoffreichen, salzhaltigen Gewässern, daher strotzt auch sie nur so vor Vitaminen und Mineralien. Bei Kennern hat sie schon längst Kult-Status erreicht.

 

Was ist Kelp?

 

Die Braunalge kommt vor allem in den kühleren Küstengewässern des Pazifiks vor, aber auch in der Nord- und Ostsee. Sie kann erstaunliche Größen bis zu 60 Meter erreichen und ist an ihren langen, bandartigen Blättern zu erkennen. Laminariales ist extrem schnellwüchsig: Pro Tag legt sie 50 cm zu.

 

Das Kelp, das man im Supermarkt kaufen kann, stammt allerdings meist von Farmen. Im Anschluss an die Ernte wird die Alge meistens luftgetrocknet, bevor sie in den Handel kommt oder zu Nahrungsergänzungsmitteln verarbeitet wird.

 

Für was ist Kelp gut?

 

Die Salzwasseralge punktet auf vielen Gebieten. Sie ist vollgepackt mit Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Unter anderem enthält sie Vitamin A, C, D, E, K und Vitamine der B-Gruppe. Sie ist Quelle für Kalium, Eisen und Magnesium, aber vor allem ist sie ein hervorragender Jod- und Kalzium-Lieferant, enthält auch Natrium, Phosphor, Kupfer, Zink und Schwefel.

 

Wie kann die Alge positiv auf die Gesundheit wirken?

 

• Unterstützung der Schilddrüse: Aufgrund seines hohen Jodgehalts reguliert es die Funktion der Schilddrüse und unterstützt die Produktion von Schilddrüsenhormonen.

 

• Verbesserung der Knochengesundheit: Der hohe Gehalt an Kalzium und Magnesium stärkt die Knochen und verringert das Risiko von Osteoporose.

 

• Antioxidative Eigenschaften: Der Vitamin-Cocktail der Alge ist ein Antioxidantien-Kraftpaket, das dazu beiträgt, Zellschäden durch freie Radikale zu bekämpfen und das Immunsystem zu stärken sowie Entzündungen im Körper zu reduzieren.

 

• Herz-Kreislauf-Gesundheit: Die Omega-3-Fettsäuren senken den Cholesterinspiegel, regulieren den Blutdruck und reduzieren das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

 

• Entgiftung: Die enthaltenen Alginate können Schwermetalle und andere Giftstoffe im Körper binden. Alginate reduzieren zudem die Fettaufnahme im Körper. Einige Studien deuten darauf hin, dass sie die Absorption von Fetten im Darm um 75 % hemmen können.

 

• Gewichtsmanagement: Der hohe Ballaststoffgehalt fördert das Sättigungsgefühl und die Verdauung

Kann man Kelp essen?

 

In der chinesischen und japanischen Küche werden Algen schon seit über 4000 Jahren als Lebensmittel genutzt. Hierzulande ist die Alge noch eher unbekannt, erlebte aber in den letzten Jahren einen Boom als pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel.

 

Die Salzwasseralge kann auf verschiedene Weisen in die Ernährung integriert werden: Als Würzpulver in Smoothies, Suppen und Fischgerichten, als Nahrungsergänzung in Kapsel- oder Tablettenform oder getrocknet als Snack.

 

Wann sollte man Kelp einnehmen?

 

Zu welcher Tageszeit und in welcher Form die Salzwasseralge zu sich genommen wird, ist im Grunde egal. Wichtig aber ist: Nicht überdosieren, denn zu viel Jod kann ebenso schädlich sein wie zu wenig Jod auf dem Speiseplan.

 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als 200 Mikrogramm Jod täglich aufzunehmen. Gerade Menschen mit einer bekannten Schilddrüsenstörung sowie Schwangere und Stillende sollten vor der Einnahme ihren Arzt befragen.

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