27. Dezember 2024

Björn Brand

Datteln und Verdauung: So bringt die Superfrucht den Darm in Schwung

Natürliches Powerfood: Datteln verbessern die Verdauung, lindern Verstopfung, stärken die Darmflora und unterstützen ein gesundes Mikrobiom

Datteln

@ Anthony Shkraba

Wenn Datteln abends verzehrt werden, können sie die Produktion von Melatonin fördern

Datteln sind weit mehr als nur ein süßer Genuss – sie sind auch ein wahrer Segen für die Verdauung. Bereits in der Antike wurden ihnen heilende Eigenschaften zugeschrieben, und noch heute schätzen viele ihre positive Wirkung auf den Körper. Aufgrund ihrer zahlreichen Nährstoffe gelten sie auch als “Brot der Wüste”. Sie fördern das Gleichgewicht im Darm und unterstützen den Verdauungsprozess auf natürliche Weise, indem sie die Darmtätigkeit anregen und dabei helfen, Verdauungsbeschwerden zu lindern.

 

Darum sind Datteln gut für die Verdauung

 

Nicht nur, wenn es um die Unterstützung der Verdauung geht, sind Datteln ein echtes Superfood. Sie verfügen auch über eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung und sind ein wertvoller Energielieferant.

 

Studien konnten zeigen, dass Datteln sogar die Funktion des Gehirns unterstützen können. Ihre Fähigkeit, die Verdauung so effektiv zu fördern, ist vor allem auf den hohen Gehalt an Ballaststoffen und wichtigen Mineralstoffen zurückzuführen. Diese helfen dabei, das Verdauungssystem in Schach zu halten und die Darmflora zu stärken. Wer Datteln für die Verdauung nutzt, unterstützt somit langfristig eine gesunde Darmfunktion.

 

Die Nährstoff-Power der Datteln: Ballaststoffe, Mineralien und Co.

 

Datteln enthalten eine beträchtliche Menge an Ballaststoffen – und diese sind bekanntlich entscheidend für eine gut funktionierende Verdauung. Damit sind Datteln eine hervorragende Möglichkeit, den Ballaststoffanteil in der Ernährung zu erhöhen.

 

Doch die süße Wüstenfrucht verfügt über weitaus mehr gesunde Nährstoffe: Datteln sind reich an wertvollen Vitaminen, insbesondere B-Vitaminen wie B1, B2 und B6, die für den Energiestoffwechsel sowie für die Funktion des Nervensystems wichtig sind.

 

Darüber hinaus enthalten Datteln eine Vielzahl an Mineralstoffen, vor allem Kalium, Kalzium und Magnesium, die zur Regulierung des Wasserhaushalts, zur Stärkung der Knochen und zur Unterstützung der Muskelfunktion beitragen.

 

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal der Datteln sind ihre Antioxidantien, wie Flavonoide, Carotinoide und Phenolsäuren, die dabei helfen, Zellschäden durch freie Radikale zu reduzieren und somit den Alterungsprozess verlangsamen können.

 

Zudem enthält die Frucht die Aminosäure Tryptophan, die im Körper in Melatonin umgewandelt wird – ein Hormon, das für einen geregelten Schlaf-Wach-Rhythmus sorgt und somit die Schlafqualität verbessern kann.

 

Wie Datteln die Darmflora positiv beeinflussen

Datteln unterstützen den Darm und stärken die Gesundheit der Darmflora durch ihre präbiotischen Eigenschaften. Die in Datteln enthaltenen Ballaststoffe, insbesondere lösliche Fasern, dienen als Nahrung für nützliche Darmbakterien.

 

Diese Bakterien, wie beispielsweise Bifidobakterien und Laktobazillen, fördern das Wachstum von probiotischen Mikroben, die für die Aufrechterhaltung eines gesunden Mikrobioms entscheidend sind.

 

Das Mikrobiom bezeichnet die Gesamtheit aller Mikroorganismen, einschließlich Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten, die im und auf dem menschlichen Körper leben. Es spielt eine zentrale Rolle in vielen biologischen Prozessen, darunter bei der Verdauung von Nahrungsmitteln, bei der Produktion von Vitaminen und der Regulierung des Immunsystems.

 

Ein ausgewogenes Mikrobiom fördert nicht nur eine gesunde Verdauung, sondern stärkt auch das Immunsystem, indem es schädliche Mikroben in Grenzen hält und die Abwehrkräfte des Körpers unterstützt.

 


 

Lesen Sie hier: Was das Mikrobiom mit unserer Gesundheit zu tun hat

 


 

Ein gut funktionierendes Mikrobiom kann sogar vor Entzündungen und Krankheiten schützen, die durch schädliche Bakterien oder ein Ungleichgewicht der Mikroben im Darm verursacht werden.

 

Indem Datteln den nützlichen Bakterien im Darm eine gute Grundlage bieten, tragen sie dazu bei, das Gleichgewicht der Darmflora zu stabilisieren. Gleichzeitig kann das Wachstum von schädlichen Mikroben, die Verdauungsprobleme verursachen, gehemmt werden. Auf diese Weise helfen Datteln, Erkrankungen wie Darmentzündungen vorzubeugen.

 

 

Ballaststoffe: Unverzichtbar für eine gesunde Verdauung

 

Ballaststoffe sind essentiell für eine gut funktionierende Verdauung und tragen erheblich zur Darmgesundheit bei. Diese pflanzlichen Fasern können vom Körper zwar nicht vollständig verdaut werden, spielen aber dennoch eine zentrale Rolle: Sie fördern eine regelmäßige Verdauung, beugen Verstopfung vor und verbessern die Stuhlkonsistenz.

 

Gleichzeitig helfen sie dabei, schädliche Stoffe im Verdauungstrakt zu binden und auszuscheiden, was das Risiko für bestimmte Verdauungserkrankungen, wie Darmkrebs, senken kann.

 

Ein weiterer Vorteil von Ballaststoffen ist ihre Fähigkeit, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Sie verlangsamen die Zuckeraufnahme, was für eine gleichmäßigere Energieversorgung sorgt und Blutzuckerspitzen vorbeugt, die die Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen könnten.

 


 

Lesen Sie hier: Was der Blutzuckerspiegel zu bedeuten hat

 


 

Daher leisten die Ballaststoffe in Datteln einen wertvollen Beitrag zur Förderung eines gesunden, ausgewogenen Verdauungssystems.

 

Datteln als sanfte Unterstützung bei Verdauungsbeschwerden

Diese einzigartige Zusammensetzung aus Nähr- und Ballaststoffen machen das Superfood zu einem echten Helfer, wenn es um die Linderung von Verdauungsproblemen geht. So helfen Datteln bei Verstopfung, Blähungen oder sogar Durchfall. Doch wie wirken sie genau und worauf sollte man achten?

 

Verstopfung ade: Die Wirkung und richtige Dosierung von Datteln

 

Eines der bekanntesten Anwendungsgebiete von Datteln ist die Unterstützung bei Verstopfung. Ihr hoher Gehalt an größtenteils löslichen Ballaststoffen regt die Darmbewegung an und sorgt für eine bessere Stuhlkonsistenz. Diese Eigenschaften machen Datteln ideal, um den Darm sanft und effektiv in Schwung zu bringen.

 

Die löslichen Fasern binden Wasser im Verdauungstrakt, was das Stuhlvolumen erhöht und den Stuhl weicher macht – ein Vorteil für Menschen, die unter harten oder unregelmäßigen Stuhlgängen leiden.

 

Getrocknete Datteln sind aufgrund ihres geringeren Wassergehalts und ihrer höheren Ballaststoffdichte besonders gut geeignet, um Verstopfung vorzubeugen oder zu lindern.

 

Wichtig zu beachten ist, dass die verdauungsfördernde Wirkung nicht nur von der Sorte, sondern auch vom Trocknungsgrad abhängt. Je länger die Datteln an der Palme reifen oder aktiv getrocknet werden, desto konzentrierter ist ihr Nährstoffgehalt.

 

Wie viele Datteln bei Verstopfung notwendig sind, hängt von der individuellen Verdauung und der Art der Datteln ab. Eine typische Portion von zwei bis drei getrockneten Datteln pro Tag reicht oft aus, um die Verdauung positiv zu beeinflussen. Eingeweichte getrocknete Datteln können besonders wirksam sein, da sie den Verdauungstrakt zusätzlich mit Flüssigkeit versorgen.

 

Frische Datteln hingegen haben einen höheren Wassergehalt, was sie milder in ihrer Wirkung macht. Diese eignen sich besonders für Menschen mit empfindlicher Verdauung, die dennoch von den präbiotischen Eigenschaften profitieren möchten.

 

Datteln bei Blähungen: Eine mögliche Lösung?

 

In einigen Fällen können Datteln eher Blähungen verursachen, anstatt sie zu lindern. Der hohe Gehalt an Ballaststoffen fördert zwar eine gesunde Verdauung, kann jedoch auch zu vermehrter Gasbildung im Darm führen, insbesondere bei Menschen mit empfindlichem Verdauungssystem.

 

Besonders getrocknete Datteln, die aufgrund des geringeren Wassergehalts einen höheren Ballaststoffgehalt aufweisen, können bei übermäßigem Verzehr Blähungen verstärken.

 

Zudem enthalten Datteln Fruktose und Zuckeralkohole, die für manche Menschen schwer verdaulich sind. Diese Komponenten können im Darm fermentiert werden, was zu Blähungen und anderen Verdauungsbeschwerden führen kann.

 

Für Personen, die zu Blähungen neigen, ist es ratsam, mit kleinen Mengen Datteln zu beginnen und die Verträglichkeit genau zu beobachten. Wer regelmäßig unter Blähungen leidet, sollte den Verzehr von Datteln möglicherweise einschränken oder auf frische Varianten zurückgreifen, da diese weniger Ballaststoffe und Zuckeralkohole enthalten. In jedem Fall ist eine individuelle Anpassung der Ernährung sinnvoll.

 

Durchfall lindern: Wie Datteln helfen können und wann nicht

 

Auch bei Durchfall können Datteln sowohl förderlich als auch problematisch sein, je nachdem, wie sie verzehrt werden. Normalerweise helfen die enthaltenen Ballaststoffe, die Verdauung zu regulieren und den Stuhl zu festigen.

 

Bei leichtem Durchfall können Datteln durch ihre Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium dabei helfen, den Elektrolythaushalt zu stabilisieren und den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Eine kleine Menge Datteln sind also oft eine gute Idee, um den Verdauungstrakt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

 

Allerdings können Datteln bei akutem Durchfall problematisch sein, da der hohe Ballaststoffgehalt auch die Darmtätigkeit anregen und die Symptome verschlimmern kann. Besonders getrocknete Datteln, die einen höheren Konzentrationsgrad an Ballaststoffen aufweisen, können bei übermäßigem Verzehr den Darm noch mehr irritieren.

 

Bei starkem Durchfall ist es daher ratsam, den Verzehr von Datteln zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, um eine zusätzliche Belastung des Verdauungssystems zu verhindern. Für eine schnelle Linderung sollte man sich besser auf leicht verdauliche Lebensmittel konzentrieren.

 

Datteln als Abführmittel: Was ist wirklich dran?

Oft wird behauptet, dass Datteln abführend wirken. Wie viel Wahrheit steckt in dieser Behauptung? Können Datteln wirklich als natürliches Abführmittel dienen, oder handelt es sich nur um einen weit verbreiteten Mythos?

 

 

Abführende Wirkung von Datteln: Mythos oder wissenschaftlich belegt?

 

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur abführenden Wirkung von Datteln sind eher zurückhaltend. Während Datteln nicht die gleiche starke Wirkung wie klassische Abführmittel haben, die den Darm direkt anregen, unterstützen sie die Verdauung auf eine sanfte Weise. Dank ihres hohen Ballaststoffgehalts fördern sie die natürlichen Darmbewegungen und tragen so zur Regulierung der Verdauung bei.

 

Ein weiterer Aspekt, der in diesem Zusammenhang relevant ist, ist die Wirkung von Zuckeralkoholen wie Sorbit, die in Datteln enthalten sind. Sorbit hat eine osmotische Wirkung, was bedeutet, dass es Wasser in den Darm zieht, um den Stuhl weicher zu machen und die Verdauung zu fördern.

 

Diese milde, aber effektive Wirkung kann bei einigen Menschen eine abführende Wirkung entfalten, vor allem, wenn Datteln in größeren Mengen konsumiert werden.
Es ist jedoch zu beachten, dass diese Wirkung von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Während einige Menschen Datteln als hilfreiches Mittel bei gelegentlicher Verstopfung empfinden, können sie bei anderen Menschen, insbesondere bei empfindlichem Verdauungssystem, zu Blähungen oder sogar Durchfall führen.

 

Insofern kann die Wirkung von Datteln als Abführmittel eher als sanft und individuell betrachtet werden, was sie für die langfristige Unterstützung einer gesunden Verdauung geeignet macht, ohne den Darm stark zu belasten.

 

Wie schnell wirken Datteln abführend?

 

Die Wirkung von Datteln als natürliches Abführmittel zeigt sich in der Regel nicht sofort, sondern eher schrittweise. Sie haben nicht die gleiche schnelle Wirkung wie chemische Abführmittel. Stattdessen unterstützen Datteln die Verdauung auf eine kontinuierliche und langanhaltende Weise. Wie schnell Datteln als Abführmittel wirken, hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der individuellen Verdauung und der aufgenommenen Menge.

 

Bei den meisten Menschen zeigen sich die ersten Ergebnisse nach etwa ein bis drei Tagen. Dies ist eine der Gründe, warum Datteln besser geeignet sind, um die Verdauung langfristig zu unterstützen, anstatt kurzfristige Erleichterung bei akuten Beschwerden zu bieten.

 

Die richtige Dosierung ist ebenfalls entscheidend: Während einige Menschen bereits nach wenigen Datteln eine Verbesserung bemerken, benötigen andere eine größere Menge. Wer Datteln regelmäßig in die Ernährung einbaut, wird feststellen, dass sie die Verdauung auf lange Sicht stabilisieren können.

 

Es empfiehlt sich jedoch, mit dem Essen von Datteln in kleinen Mengen zu beginnen, um die eigene Verträglichkeit zu testen und die Verdauung nicht mit einer zu großen Portion zu überfordern.

 


 

Lesen Sie hier: Die heilende Kraft der Ernährung

 


 

Wichtig zu beachten ist, dass der Effekt von Datteln auch durch die Kombination mit anderen gesunden Lebensmitteln wie Wasser und Ballaststoffen verstärkt wird. Wenn man also Datteln als Teil einer ausgewogenen Ernährung regelmäßig konsumiert, ist ihre Wirkung langfristig besonders effektiv.

 

 

FAQ

 

Wie viele Datteln pro Tag sind ideal?

Die ideale Menge an Datteln variiert je nach den individuellen Bedürfnissen, aber in der Regel reichen zwei bis drei Datteln pro Tag aus, um von ihren gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren und die Verdauung zu unterstützen. Es ist wichtig, die Portionen an die eigenen Ernährungsbedürfnisse anzupassen, da Datteln relativ kalorienreich sind. Bei übermäßigem Verzehr können Blähungen oder Magenbeschwerden auftreten.

 

Morgens oder abends: Wann sollte man Datteln essen?

Datteln können zu jeder Tageszeit konsumiert werden. Wenn sie jedoch abends verzehrt werden, können sie die Produktion von Melatonin fördern, dem Schlafhormon, das für einen erholsamen Schlaf sorgt. Morgens hingegen können Datteln die Verdauung anregen und den Stoffwechsel für den kommenden Tag in Schwung bringen.

 

Sind Datteln bei Verstopfung oder Blähungen wirklich hilfreich?

Datteln können bei Verstopfung hilfreich sein, da sie die Verdauung durch ihre Ballaststoffe anregen und den Stuhl weicher machen. Bei Blähungen sollten sie jedoch mit Vorsicht genossen werden, da der hohe Ballaststoffgehalt und Zuckerarten wie Fruktose bei empfindlichen Personen Gasbildung verursachen können.

 

Welche Menge an Ballaststoffen liefern Datteln pro Portion?

Eine Portion von 100 Gramm Datteln liefert etwa 5 bis 8 Gramm Ballaststoffe, je nach Sorte und Trocknungsgrad. Diese tragen zur Förderung einer gesunden Verdauung bei, unterstützen die Regulierung des Blutzuckerspiegels und können bei der Vorbeugung von Verstopfung helfen.

 

Sollte man Datteln während der Schwangerschaft essen?

Datteln können während der Schwangerschaft hilfreich sein, insbesondere bei Beschwerden wie Verstopfung, Wadenkrämpfen, Eisenmangel, Heißhunger und Schlafstörungen. Sie liefern wichtige Nährstoffe wie Eisen und Magnesium, fördern die Verdauung und unterstützen die Schlafqualität. Studien zeigen sogar, dass Datteln die Geburtsvorbereitung unterstützen, den Wehenbeginn fördern und die Dauer der Geburtsphasen verkürzen können.

 

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