Mit dem Thema Longevity, im Deutschen als “Langlebigkeit” bekannt, beschäftigen sich weltweit unzählige Forschungsteams. Dass auch die Ernährung ein entscheidender Schlüssel zur Verlängerung der Gesundheitsspanne ist, darüber ist man sich einig. Doch immer mehr Untersuchungen deuten darauf hin, dass nicht nur was auf den Teller kommt, ausschlaggebend ist, um länger zu leben, sondern auch, wann es serviert wird und in welcher Menge..
Wissenschaftler haben bereits in der Vergangenheit bei Tierversuchen nachweisen können, dass sich eine reduzierte Kalorienzufuhr positiv auf die Lebenserwartung auswirkt. Eine aktuelle Studie aus 2023 zeigt, dass Kalorienreduktion auch den Alterungsprozess des Menschen beeinflusst: Das Forschungsteam um Dr. Daniel Belsky von der Columbia University New York untersuchte die Wechselwirkung von Kalorienreduktion auf das Altern.
Eine Gruppe von 75 Personen ernährte sich normal, 145 weitere Personen verringerte ihre tägliche Kalorienaufnahme um 25 Prozent – bei genügender Nährstoffzufuhr. Nach zwei Jahren hatte sich die Geschwindigkeit des Alterungsprozesses, gemessen über Biomarker im Blut, bei den 145 Probanden um zwei bis drei Prozent verlangsamt.
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Neben der Kalorienrestriktion gibt es ein zweites Fastenprinzip: die Zeitrestriktion. Die wohl bekannteste und beliebteste Methode ist das Intervallasten – zum Beispiel nach dem 16/8-Muster: 8 Stunden tagsüber darf gegessen werden, 16 Stunden – insbesondere abends und nachts – wird gefastet.
Als wissenschaftlich erwiesen gilt, dass beim Fasten nach 12 Stunden die Autophagie eintritt, bei der schädliche alte Zellbestandteile abgebaut werden und die Zellerneuerung angeregt wird. Ein entscheidender Punkt für die Langlebigkeit. Des Weiteren zeigen Studien an Mäusen, dass das Fasten weitere entscheidende Vorteile für die Gesundheit und für Longevity mit sich bringen:
• Verbesserung der Stoffwechselgesundheit: Die Insulinsensitivität wird erhöht und der Blutzuckerspiegel stabilisiert. Das Risiko für Typ-2-Diabetes und Herzkreislauf-Erkrankungen werden verringert.
• Erhöhte Stressresistenz: Fasten induziert nachweislich die Hormesis, was zu einer erhöhten Stressresistenz und einer potenziellen Verlängerung der Lebensspanne führt.
• Reduzierte Entzündungen: Chronische Entzündungen gelten als ein wichtiger Faktor bei der Entstehung vieler altersbedingter Krankheiten. Intervallfasten wird mit einer Verringerung von Entzündungsmarkern in Verbindung gebracht.
• Anti-Aging für das Gehirn: Altersbedingte Gehirnveränderungen verzögern sich, die Koordination-, Merk- und Lernfähigkeit nehmen zu.
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Die Studienlage für Menschen sind jedoch noch nicht eindeutig und die langfristigen Auswirkungen des Intervallfastens noch nicht vollständig abgeklärt. Mediziner raten dazu, dass das Fasten individuell angepasst wird und unter Anleitung eines Arztes erfolgt. Es ist generell nicht geeignet bei Schwangerschaft und Stillzeit, bei Essstörungen und bei Untergewicht.