Wir-Gefühle“: die neue Ausgabe von Premium Quarterly

In der dritten Ausgabe des Jahres 2024 geht es um unser Verständnis von Gemeinschaft und Verbundenheit und um die Frage, wie es unser Leben auf die unterschiedlichste Weise beeinflusst

Cover Premium Quarterly Herbst 2024
Ebenfalls im neuen Heft: Interviews mit Caroline Peters und Erwin Wurm

Ubuntu heißt die afrikanische Philosophie, nach der Nelson Mandela sein Leben und seine Politik versucht hat zu gestalten. Der Begriff aus der Bantu-Sprache lässt sich nur schwer übersetzen, doch eine der treffendsten Versionen lautet: „Ich bin, weil wir sind.“ Dieses Verständnis von Gemeinschaft und Verbundenheit bildet den roten Faden der neuen Ausgabe von PREMIUM Quarterly. Anbei finden Sie einen Themenauszug.

 

ADHS – Wenn kreative Köpfe unter Strom stehen

 

Kristen Stewart, Adam Levine, Nelly Furtado – viele prominente Persönlichkeiten haben sich in letzter Zeit zu ihrer ADHS-Diagnose bekannt. Rund drei Millionen Deutsche leben mit dieser neurobiologischen Störung, die oft mit Hyperaktivität und Impulsivität verbunden ist.

 

„Menschen mit ADHS sind häufig außergewöhnlich kreativ und besitzen eine schnelle Auffassungsgabe“, erklärt Prof. Dr. Andreas Menke im Gespräch mit PREMIUM Quarterly und betont, wie wichtig eine fundierte Diagnose und Therapie sind, um die Balance zwischen den Herausforderungen und den Stärken der Betroffenen zu finden.

 

Bei Erwachsenen wird ADHS häufig erst spät erkannt – meist im Zusammenhang mit Co- oder Folgeerkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Suchtverhalten: „Der Zeitpunkt der Diagnosestellung ist dann meist ein ganz besonderer Moment – endlich haben sie eine Diagnose, die alles erklärt: dass sie eben nicht faul, dumm oder komisch sind, sondern dass sie ein ADHS haben, das man gut behandeln kann,“ so Professor Menke.

Mein Körper, du und ich – Axel Hacke über die vielleicht stärkste „Wir“-Verbindung

 

Schriftsteller Axel Hacke spricht auf humorvolle und tiefgründige Weise über seine komplexe Beziehung zu seinem eigenen Körper. In seinem neuen Buch „Aua!“ erzählt Hacke die Biografie seines Körpers anhand einzelner Körperteile – von der Narbe an seiner Hand bis zu den Auswirkungen von Stress auf seinen Magen.

 

„Ich bin mein Körper. Unser Bewusstsein speist sich genauso aus den Berührungen der Finger und körperlichen Leiden wie aus dem Gehirn“, erklärt er im Interview. Besonders prägend war ein Hörsturz, der ihm vor 25 Jahren signalisierte, dass er sein Leben verändern musste.  „Das war das letzte Alarmsignal meines Körpers. Wenn ich jetzt nicht reagiere, wird es böse enden.“

 

Heute versteht er, dass der Körper und das Leben gleichermaßen aus Höhen und Tiefen bestehen: „Viele Menschen verwenden unsägliche Mühen darauf, ihren Körper zu gestalten, um etwas sein zu wollen, was sie nicht sind. (…) sich zurechtzumeißeln, das ist ein Ideal, das nicht aus einem selbst kommt und auf die falsche Vorstellung zurückgeht, dass es einen Anspruch auf Glück gebe. Wie kann man glauben, dass das Leben aus der Abwesenheit von Leiden, Problemen und Missständen besteht? Das gehört dazu.“

Der Jungbrunnentest – Wie unser Blut das wahre Alter unserer Organe verrät

 

Der Traum vom ewigen Leben bei bester Gesundheit scheint greifbarer denn je: Neueste Forschungen von Professor Tony Wyss-Coray von der Stanford University zeigen, dass unser biologisches Alter – und das unserer Organe – im Blut verborgen liegt.

 

Mit einem einfachen Blutplasma-Test können altersbedingte Krankheiten frühzeitig erkannt und präventiv behandelt werden: „Mit nur einer kleinen Blutprobe können wir die Sterblichkeit, den organspezifischen Funktionsverlust, das Krankheitsrisiko und die Alterungsheterogenität zwischen den Geweben vorhersagen“, erklärt der Experte für Neurodegeneration im Alter.

 

Markus Okumus, langjähriger Partner von Professor Wyss-Coray wie auch Mitgründer und Investor des gemeinsamen Unternehmens „Teal Omics“, weist in PREMIUM Quarterly auf ein grundlegendes Problem hin:

 

„In der chinesischen Medizin wurde früher der Arzt so lange bezahlt, wie man gesund blieb. Wurde man krank, zahlte man nicht mehr, weil dies bedeutete, dass der Arzt keine gute Arbeit geleistet hatte.

 

Unser Pflegesystem ist genau andersherum organisiert.“ Es sei zwar sehr gut darin, kranke Patienten zu behandeln, aber nicht darauf ausgerichtet, Prävention und langfristige Gesundheit zu fördern. „Dabei würden wir langfristig viele Kosten einsparen, wenn Menschen möglichst lange gesund blieben.“

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