Endlich Sommer und das Leben findet draußen statt. Doch bei aller Freude darf man nicht vergessen, dass die Sonne auch ihre Tücken hat. Für den Fall, dass noch Unklarheiten zum Thema Sonnenschutz im Raum stehen – hier ein paar Antworten auf die heißen Fragen des Sommers.
Sie wollen nicht lang nachdenken und rechnen? Dann nehmen Sie SPF 50. Damit sind Sie immer auf der sicheren Seite. Allerdings auch nicht unbegrenzt: Denn auch beim hohen 50er Faktor entscheiden der Hautpigmenttyp und die Eigenschutzzeit mit. Kennt man diese, kann man sich die erlaubte Sonnenzeit, auch bei niedrigeren Faktoren, genau ausrechnen.
Und das geht so: Die Eigenschutzzeit der Haut ist die Zeit, die man bis zur ersten Rötung in der Sonne bleiben kann – bei helleren Phototypen mit roten Haaren und blauen Augen sind das nur etwa 10 Minuten, bei brauner oder schwarzer Haut können es bis zu 30 Minuten sein. (Wenn Sie Zweifel haben, helfen Apotheken, Kosmetikinstitute oder die Hautarztpraxis weiter).
Multipliziert man diese Eigenschutz-Zeit mit dem SPF, ergibt sich daraus die Zeit in Minuten, die man mit dem gewählten Sonnenschutz einigermaßen safe ist. Bei der Einschätzung helfen auch Apps oder Smart Watches, die auch den UV-Index angeben.
Er gibt die von der WHO definierten Richtwerte für UV-Bestrahlungsstärke an. Ab UV-Index 3 ist Sonnenschutz angesagt. Je höher er ist, desto stärker ist die Strahlung und damit die Sonnenbrandgefahr. Am höchsten ist sie zwischen 12 und 15 Uhr.
Mehr ist mehr! Für Gesicht und Hals gilt: zwei Stränge Sonnencreme, so lang wie ein Finger! Die Faustregel für den Körper: Ein dicker Strang, gemessen von von der Spitze des Mittelfingers bis zu Handwurzel. Bei Sprays wird empfohlen: Rund 15 Sprühstöße pro Region, und anschließend mit der Hand gut verteilen.
Nein. Der Schutz wird nicht verlängert. Nur erneuert. Denn durch Schwitzen oder Abtrocknen wird der Schutz durchlässiger. Die Empfehlung lautet: Alle zwei Stunden nachcremen. Das gilt auch für wasserfesten Sonnenschutz, der offiziell nach zweimal 20 Minuten Baden nur noch halb so wirksam ist.
Ja, nur langsamer. Bräune ist aber eigentlich nur ein Warnzeichen dafür, dass die Haut geschädigt wird. Wer die Haut gut schützt, darf die Sonne natürlich auch mal genießen. Vorsicht: Nicht übertreiben, denn jeder Sonnenbrand zählt und erhöht das Hautkrebsrisiko.
Wählen Sie die Version, die Sie am liebsten haben – dann benutzen Sie sie nämlich auch. Prinzipiell gilt: Je trockener die Haut ist, umso fetthaltiger darf die Sonnenpflege sein. Gel oder Fluids eignen sich bei fettiger oder unreiner Haut. Sprays lassen sich besonders einfach auftragen, besonders bei behaarter Haut.
Immer eine gute Option: Hut oder Kappe schützen die Kopfhaut, gerade am Scheitel oder wenn die Haare lichter werden. Als Ergänzung gut: nicht fettende Sonnenschutzsprays. Fakt am Rande: Weißen Hautkrebs, ausgelöst durch UV-Strahlung, findet man bei Männer am häufigsten auf der Kopfhaut.
Auch T-Shirts mit UV-Schutz sind sinnvoll, besonders, wenn man sich lange im Wasser aufhält. Das gilt auch für Erwachsene. Zur Einordnung: Ein UPF 50 bedeutet, dass das Kleidungsstück weniger als ein Fünfzigstel an Strahlung durchlässt. Hält leider nicht ewig, deshalb nach ein paar Wäschen lieber ein Neues kaufen.
Immer erst nach der Skincare-Routine und vor dem Make-up. Praktisch sind hier getönte Sonnenfluids, die sowohl für Feuchtigkeit als auch für Schutz sorgen und inzwischen in der Performance selbst mit „echten“ Make-up Produkten mithalten können.
Dass die UV-Strahlung durch Reflektion, z.B. von Wasser, Sand oder hellen Flächen verstärkt wird – deshalb kommt auch im Schatten noch einiges an. Und selbst einen halben Meter unter Wasser wirken noch 60 Prozent der UV-B und 85 Prozent der UV-A-Strahlen.
Auch die Bergsonne ist nicht ohne: Die Strahlung steigt pro 1000 Höhenmeter um ein Achtel, auch bei Nebel und Wolken. Eine Höhe, auf der sich Urlaubsorte häufig sowieso schon befinden. Aber auch bei City-Sightseeing-Trips sollte man immer eine Tube dabei haben: Hier stört zudem der Feinstaub, der sich auf die Haut legt, die Schutzbarriere.
Außerdem: Narben sind mindestens ein Jahr lang sehr lichtempfindlich – also, wenn damit überhaupt in die Sonne, dann nur mit sehr hohem Schutz. Das gilt auch für tätowierte Haut: Sie ist empfindlicher. Sind die Tattoos frisch, müssen sie mindestens 3 Monate vor direkter Sonne geschützt werden.
Und last but not least: Die Sonne scheint nicht nur im Urlaub, sondern auch am Golf- oder Kinderspielplatz, auf dem Fahrrad zum Job oder im Cabrio!