28. März 2024

Birgitta Dunckel

Ashwagandha – wie wirkt das Superfood?

Ashwagandha ist bekannt aus dem Ayurveda und gilt als Wundermittel. In erster Linie soll es Stress und Schlafprobleme bekämpfen

© Roldan Ancajas

Ashwagandha wird im Deutschen Schlafbeere genannt, doch es werden nicht die Früchte der Pflanze verwendet, sondern die Wurzeln und die Blätter

In der hektischen Welt von heute gehören Stress und Angst leider für viele Menschen zum Alltag. Oftmals gelingt es auch am Abend nicht zur Ruhe zu kommen: Schlafstörungen oder sogar vollständige Schlaflosigkeit sind die Folge. Ein Teufelskreis – doch dagegen ist ein Kraut gewachsen: Ashwagandha, die Königin der Ayurveda, eilt zur Hilfe.

© Natalija Vaitkevich

In Deutschland gibt es Ashwadangha meistens in Pulverform – entweder lose oder in Kapseln

Was ist Ashwagandha?

 

Im Sanskrit heißt sie Ashwagandha, ihr wissenschaftlicher Name lautet Withania somnifera und auf Deutsch ist sie auch als Schlafbeere, Winterkirsche und Indischer Ginseng bekannt. Eine krautige Pflanze, die bis zu 1,50 m groß wird und ursprünglich aus dem Süden Asiens stammt.

 

Während ihre Früchte giftig sind, spielt ihre Wurzel seit Jahrtausenden in der Heilkunst Ayurveda eine zentrale Rolle. Zu einer ihrer herausragenden Eigenschaften gehört die Fähigkeit, Stress zu reduzieren und Entspannung zu fördern.

 

Für was ist Ashawandha gut? 

 

Bei Stress und Angst sind die körperlichen Reaktionen nahezu identisch: Hormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet und der Körper in Alarmbereitschaft versetzt. Was kurzzeitig zu Höchstleistungen antreiben soll, ist aber ständig – und ohne Erholungszeiten – alles andere als gesund:

 

Wird der Stress chronisch, hat das sehr negative Folgen für Körper und Psyche.
Die Schlafbeere verfügt über adaptogene Eigenschaften: biologisch aktive Pflanzenwirkstoffe, die in körperlich und emotional herausfordernden Lebenssituationen dabei helfen, sich diesen anzupassen und das Wohlbefinden zu fördern.

 

Die Wurzeln enthalten bioaktive Verbindungen wie Withanolide und Alkaloide, die nachweislich eine beruhigende Wirkung haben können. Sie wirken auf das endokrine System und helfen, den Cortisolspiegel und die Aktivität des Nervensystems zu regulieren.

 

Darüber hinaus besitzt die Pflanze wertvolle Antioxidantien, die dazu beitragen können, den Körper vor den schädlichen Auswirkungen von Stress und freien Radikalen zu schützen.
Weitere traditionelle Anwendungsgebiete des ‚Indischen Ginsengs‘ sind auch:

 

• Verbesserung von Kurz- und Langzeitgedächtnis
• Unterstützung von Muskelkraft, Regeneration und Ausdauer
• Senkung des Blutzuckerspiegels
• Stärkung des Immunsystems
• Stärkung der Libido
• Verbesserung der Schilddrüsenfunktion
• Reduktion von stressbedingtem Übergewicht

 

Die Befürchtung, dass Ashwagandha eine Gewichtszunahme herbeiführt, ist wissenschaftlich nicht belegt. Das Gegenteil ist eher der Fall: Die Wunderwurzel wirkt offenbar stressbedingtem Übergewicht entgegen.

 

© Mykola Osmachko

Ashwadangha kann auch in Form von Tee konsumiert werden

Was sind die Nebenwirkungen von Ashwagandha?

 

Pro Kilogramm Körpergewicht werden 8mg des Superfoods empfohlen. Es ist ratsam, die empfohlene Dosierung zu beachten und bei Bedenken einen Arzt zu konsultieren.

 

Die Schlafbeere gilt generell als gut verträgliches Produkt. Doch ist es wichtig, Überdosierungen zu vermeiden. Diese können nämlich zu folgenden unerwünschten Nebenwirkungen führen: Durchfall, Erbrechen, Magenbeschwerden oder sogar Leberproblemen.

 

Wer sollte Ashwagandha nicht nehmen?

 

Kinder unter 12 Jahren, Schwangere und Stillende, Menschen, die unter Autoimmunerkrankungen oder an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden, dürfen den ‚Indischen Ginseng‘ nicht nehmen. Wer regelmäßig Medikamente nimmt, sollte vor der Einnahme der Schlafbeere medizinischen Rat suchen.

 

Wann sollte man Ashwagandha zu sich nehmen?

 

Den ‚Indischen Ginseng‘ gibt es als Pulver, Kapseln, Tinkturen und Tees. Der Vorteil der Kapseln ist, dass auch auf Dauer eine genaue Dosierung möglich. Wer unter Stress leidet, nimmt ihn am besten morgens, gegen Schlaflosigkeit jedoch am besten etwa 30 Minuten vor dem Schlafengehen ein.

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