18. September 2024

Sophie Rodewyk

Dr. Cat: Warum Katzen gut für die Gesundheit sind

Katzen sind nicht nur ein großes Thema bei den US-Wahlen. Sie haben auch heilende Kräfte und können unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken

Katze

@ Alena Koval

Das Interagieren mit Katzen steigert zum Beispiel das Wohlbefinden von Demenzkranken

Die US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen 2024 haben überraschende Akteure auf die große Weltbühne gebracht. Sie werden derzeit in sämtlichen internationalen Medien genannt und selbst einer der größten Superstars unserer Zeit, Taylor Swift, erwähnte sie auf Instagram in einem Post, mit dem sie der demokratischen Kandidatin Kamala Harris ihre Unterstützung öffentlich aussprach.

 

Für all diejenigen, die an dieser Stelle noch immer im Dunkeln darüber tappen, von welchen Akteuren hier die Rede ist: Wir sprechen natürlich von Katzen.

 

Zurück zum US-Wahlkampf: der republikanische Vizepräsidentenkandidat J. D. Vance hatte vor drei Jahren in einem Interview über Kamala Harris hergezogen und sie als eine der „Childless Cat Ladies“, der kinderlosen Katzenfrauen, die unglücklich seien und deswegen auch den Rest des Landes unglücklich machen wollten, bezeichnet. Ein Sturm der Entrüstung brach los.

 

Diese positiven Auswirkungen haben Katzen auf unsere Gesundheit

 

Wer sich nun fragt, was Katzen mit Health und Wellbeing zu tun haben, dem sei schon einmal so viel verraten: mehr als man denkt. Auch wenn bislang vor allem Hunde und Pferde dafür bekannt sind, die Gesundheit zu fördern und als tierische Therapeuten eingesetzt werden – siehe auch unser Artikel Dr. Dog – können auch Katzen dabei helfen, körperliche und psychische Leiden zu mildern.

 

Da wäre zunächst einmal die sehr spannende Annahme, dass sie mit ihrem Schnurren die Heilung von Knochenbrüchen oder auch einfach die Muskelregeneration beschleunigen können.

 

Bislang gibt zwar keine nachweisbaren Belege, die diese These bestätigen. Sie basiert jedoch auf Studien, die gezeigt haben, dass eine Vibrationsfrequenz zwischen 25-100 Hz. positive Auswirkungen auf das Knochenwachstum und die Muscle Recovery hat.

 

Da Katzen auf einer Frequenz zwischen 25-150 Hz. schnurren, besteht zumindest die Möglichkeit, dass eine schnurrende Katze, die über einen gewissen Zeitraum nahen Körperkontakt zu der betroffenen Körperregion hat, positive Auswirkungen auf diese haben könnte.

Können Katzen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen?

 

Dass Katzen einen positiven Einfluss auf unser Herzkreislaufsystem ausüben können, ist tatsächlich durch Studien der Universitäten in Pennsylvania und Minnesota bestätigt. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit einer erhöhten Ausschüttung von Cortisol zusammenhängen, die durch Stress bedingt sein kann.

 

Da der Umgang mit Katzen das Stresslevel nachweislich senkt, zeigten die Studien, dass Katzenbesitzer:innen eine geringere Risikoanfälligkeit für Herzinfarkte und Herzversagen aufwiesen.

 

Auch wenn es bekanntermaßen viele weitere Möglichkeiten gibt, um das Stresslevel zu senken (Tipp: den aktuellen Trend Cozy Cardio ausprobieren), so ist das Zusammenleben mit Katzen in den meisten Fällen etwas, was zu einem längeren und gesünderen Leben führen kann.

 

In diesen Fällen sollte man auf das Anschaffen einer Katze verzichten

 

So wird zum Beispiel von einigen Kinderärzten geraten, in bestimmten Fällen von der Anschaffeung einer Katze abzusehen, da diese ein höheres allergenes Potential als andere Haustiere haben können.

 

Zudem wird bei Schwangeren aufgrund des Toxoplasmose-Risikos zu besonderer Vorsicht im Umgang mit Katzen geraten, da diese ein Endwirt und möglicher Überträger des Toxoplasmose-Erregers sein können, der während der Schwangerschaft gefährlich für die werdende Mutter und das ungeborene Kind sein kann.

 

Apropos „Childless Cat Ladies“: Wer sich damit beschäftigt, ob kinderlose Frauen mit Katzen tatsächlich wie von JD Vance behauptet, besonders unglücklich sind, stößt schnell auf Paul Dolan, Professor für Verhaltensforschung an der London School of Economics.

 

In einem Auftritt 2019 zitierte er Gründe, die nachweislich dafür sprechen, dass kinderlose, unverheiratete Frauen, (die dann eventuell auch eine Katze besitzen), deutlich länger und auch glücklicher leben, als diejenigen, die sich einen großen Teil ihres Lebens um ihre Familien kümmern.

 

 

 

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