„Ja, Luxus darf Spaß machen. Er darf sich aber auch etwas trauen, in Erstaunen versetzen und bezaubern. Zum Spekulationsobjekt sollte er nicht verkommen“, schreibt unser Autor Bernd Skupin über die vielerorts abhandengekommene Kunst der Verschwendung (S. 16) – und trifft damit sehr gut einen gereizten Nerv der Zeit. Denn wenn es um das scheinbar Überflüssige geht, mit dem der Begriff Luxus gerne gleichgesetzt wird, hat sinnentleertes Zurschaustellen den Wert so mancher einst erstrebenswerter Dinge entzaubert und vom Spaß daran befreit.
Was für nicht wenige noch immer die glänzendere Seite der Medaille ist, führt im Gegenzug bei vielen Menschen aber auch zu einem Um- denken. Es geht dabei nicht um freiwillige Selbstbeschränkung oder „Less is more“-Attitüden, die häufig auch nur eine Form des Prahlens und damit die gleiche Seite der Medaille sind. Doch ein Blick auf die andere Seite bringt dort durchaus Magisches zum Vorschein – wenn man sich offen und interessiert darauf einlässt. Beispielsweise die Ent- deckung, dass wahrer Luxus nicht in erster Linie etwas mit Preis oder Status zu tun hat. Kostbar können auch Freiheit oder Gemeinsamkeit sein. Oder ganz viel echte Gefühle, die man teilen kann.
Aber auch Gesundheit. Auf sie zu achten und Vorsorge zu treffen, damit sie nicht verloren geht, ist vielleicht der größte Luxus überhaupt. Noch dazu einer, der gar nicht einmal so viel kosten muss.