Ein Song, der direkt ins Herz geht und zum Gute-Laune-Ohr- wurm wird. Ein Buch, das uns für Tage in eine andere Welt mitnimmt. Ein Film, der uns zum Träumen bringt. Ein Gemäl- de, das uns nicht mehr aus dem Kopf gehen will … Aufwühlen, begeistern, mitreißen, beruhigen, motivieren – Kunst vermag viel und im besten Fall das, was der berühmte spanische Künstler so poetisch formuliert hat: Sorgen verschwinden lassen. Etwas, was auch die Medizin verspricht. Sicherlich mit ein Grund, warum man lange von „Heilkunst“ sprach. Über Jahrhunderte wurden Ärzte als Künstler betrachtet. Hoch angesehen, ja verehrt für ihre Kunst, Kranke wieder gesund zu machen. Dabei bestand die wahre Kunst des Heilens oft nicht in beson- deren handwerklichen Fähigkeiten, sondern im einfühlsamen Zuhören, Beobachten, Hinschauen: das, was jeden Künstler auszeichnet – und zugleich etwas, was heute in der moder- nen, auf die Technik vertrauende Medizin jedoch häufig zu kurz kommt. Von der schönen Liaison zwischen Heilung und Kunst blieb nur das unschöne Wort Kunstfehler im Sprachge- brauch, als Metapher für Komplikationen, die ein Happy End unmöglich machen.
„Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele“, schrieb einst der Schriftsteller Maxim Gorki. Die gute Nachricht: Es scheint, als würden sich beide Welten in der Medizin wieder annähern. Denn es ist mittlerweile wissen- schaftlich auf Basis zahlreicher Studien bewiesen, welche Heilkräfte Kunst besitzt. Und immer mehr setzt sich die Überzeugung in der Medizin durch, der Liebesbeziehung von Verstand und Seele eine neue Chance zu geben. Mehr über die heilsame „Artverwandtschaft“ auf den folgenden Seiten …