1. Mai 2024

Birgitta Dunckel

Longevity: Gesund altern, länger leben

Worauf kommt es beim verlängern der Lebens- und Gesundheitsspanne an? Einige Longevity-Stellschrauben sind naheliegend

@ pixabay

In einer Welt, in der immer mehr Menschen auf der Suche nach ewiger Jugend sind, hat sich unter dem Begriff Longevity (engl. Langlebigkeit) ein gewaltiger Trend entwickelt. Dieser  hat in den USA seinen Ursprung und ist dort längst etabliert, der Hype um Longevity nimmt allerdings jetzt ebenso bei uns an Fahrt auf. Auch die Medizin beschäftigt sich immer stärker mit der Frage, wie sich die Gesundheitsspanne des Menschen verlängern lässt, um möglichst lange gesund zu leben.

 

Dabei geht es bei Longevity nicht nur um Quantität, sondern um Qualität: Das Streben nach einem höchstmöglichen Lebensalter bei höchstmöglicher körperlicher und geistiger Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude.

 

Langlebigkeit? Aber nicht um jeden Preis

Umfragen haben ergeben, dass die meisten Menschen grundsätzlich gern ein hohes Alter erreichen möchten, aber nur unter bestimmten Bedingungen: Wenn sie dabei gesund und geistig fit bleiben, wenn sie dabei gut und ausreichend finanziell abgesichert sind und wenn sie den (langen) Lebensabend gemeinsam mit ihren Liebsten verbringen können.

 

Das Alter als Risikofaktor

Je älter wir Menschen werden, desto häufiger erkranken wir. Typische Erkrankungen mit fortschreitendem Alter sind in Deutschland Altersdepression, Arthrose, Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionskrankheiten, Krebs, Osteoporose und Parkinson.

 

Da Gesundheit und das Erreichen eines hohen Lebensalters von vielen Faktoren abhängt, ist das Forschungsfeld von Longevity ein interdisziplinäres Projekt, das Wissenschaftler aus vielen verschiedenen Wissenschaften zusammenführt.

 

Gemeinsames Ziel aller Forschungsfelder: die biologische Uhr so zu programmieren, dass wir besser und langsamer altern. Die Liste der Stellrädchen, an denen intensiv geschraubt wird, ist umfangreich. Sie umfasst unter anderem

 

• Genetik
• Ernährung
• Bewegung
• Stressmanagement
• Schlafqualität
• Umweltfaktoren
• medizinische Interventionen
• zelluläre Mechanismen
• Lebensstilfaktoren
• soziale Determinanten

 

Longevity: Die Lücke zwischen Lebens- und Gesundheitsspanne schließen

Es gilt, die Gesundheitsspanne an die Lebensspanne anzugleichen, denn hier gibts noch ausdrücklich Optimierungsbedarf: Laut Statistik hinkt bei steigender Lebenserwartung die Gesundheitsspanne – also die Jahre, die wir durchschnittlich gesund verbringen  – deutlich hinterher. Je stärker die Lebenserwartung steigt, desto größer ist die Lücke zwischen der Lebenserwartung und der gesunden Lebenszeit.

 

Deutschland ist da kein Sonderfall: Hierzulande haben Menschen, die 2013 geboren wurden, laut Daten eine Lebenserwartung von 80,7 Jahren. Gesund sind sie davon aber lediglich 68,8 Jahre. Die nüchterne Erkenntnis: Rund 12 Jahre Einbußen an Lebensqualität durch Krankheit. Aus diesem Grund sind Wissenschaftler:innen weltweit auf der Suche nach Technologien, die die gesunde Lebensspanne verlängern können.

 

Wie genau sich allerdings die durchschnittliche Lebenserwartung entwickeln wird, ist angesichts vieler Einflussfaktoren schwer zu sagen. Medizinischer Fortschritt und das ständige Optimieren der Lebensweise, aber auch Kriege, der Klimawandel und Pandemien spielen hierbei eine Rolle.

 

 

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