Fitness & Make-up – eine eher unsportliche Kombination?
Natürlich ist das Abschminken vor dem Sport kein Muss, dennoch raten Dermatologen, auf Make-up weitestgehend zu verzichten. Dermatologe Dr. Timm Golüke meint: „Idealerweise sollte man beim Sportbetreiben weder Foundation noch Puder tragen. Das Schwitzen und die erhöhte Körpertemperatur öffnen die Poren, die durch Make-up-Partikel verstopft werden können. Und dies kann in der Folge leicht zu Unreinheiten und Irritationen führen.“
Wesentlich besser: auf das gereinigte Gesicht eine hyaluronsäurehaltige Pflege auftragen, die schnell einzieht, die Haut atmen lässt und keinen Fettfilm hinterlässt. „Feuchtigkeitsreiche Seren oder Gele vermischen sich besser mit dem Schweiß, schmieren nicht und kriechen nicht unangenehm ins Auge“, so Dr. Schuhmachers. Wer sich jedoch so „oben ohne“ gar nicht wohlfühlt, kann Unreinheiten mit einem Concealer kaschieren.
Schwitzen reinigt die Poren – Wahrheit oder Mythos?
Im Endeffekt kann Schweiß Talg und kleine Partikel aus den Poren schwemmen, jedoch nur bei sehr starkem Schwitzen. Dass man nach dem Training also mit einem reinen Teint belohnt wird, hält Hautspezialist Dr. Golüke für einen Mythos. Seiner Meinung nach besitzt Schweiß jedoch eine andere sehr positive Eigenschaft. „Schweiß enthält natürliche Alternativen zu Antibiotika, sogenannte antimikrobielle Peptide. Das wichtigste Peptid für die Haut ist das Dermcidin, das über die Schweißdrüsen auf die Haut gepumpt wird und dort eine Schicht bildet, die die Haut vor Infektionen durch andere Mikroben und schädliche Keime schützt.“ In einem Fitness-Studio, wo Keime und Bakterien leider vermehrt vorkommen, ein echter Vorteil.
Die zu Pickeln und Mitessern neigende Haut wird durch regelmäßiges Schwitzen jedoch stärker belastet. Unreine Haut produziert generell mehr Talg, wodurch die Poren leichter verstopfen und der Schweiß nicht gut abfließen kann. Wichtig ist hier also nach dem Sport eine gründliche Reinigung mit Produkten, die das Gesicht von Talgrückständen befreien, die Poren klären und Irritationen abmildern. Doch auch wer eine unkomplizierte Haut hat, kommt um ein Reinigungsprogramm nicht herum. „Vor allem Ammoniak und Harnstoff, beides Stoffe im Schweiß, können Reizungen und Entzündungen verursachen, wenn sie zu lange auf der Haut bleiben. Zusätzlich kann das enthaltene Natrium die Haut austrocknen“, erklärt Dr. Golüke. Sanfte Cleanser und eine milde, feuchtigkeitsspendende Pflege sind daher das beste After-Fitness-Programm. Wer abends sein Sportprogramm absolviert, kann seiner Haut beispielsweise mit Overnight-Masken etwas Gutes tun.