7. August 2024

Juliane Diesner

Meine Longevity Hacks

Content Creatorin Juliane Diesner (@styleshiver) über ihre tägliche Longevity-Routine: von wildem Oregano-Öl und anderen Ernährungstricks bis zu Workouts

Matcha-Tee

@ Cup of Couple

Morgens Matcha statt Kaffee

Das Thema Longevity ist derzeit so präsent wie nie. Beinahe täglich wird von neuen Methoden berichtet, die mit vielversprechenden Ergebnissen prognostizieren, das Altern zwar nicht gänzlich stoppen, aber zumindest verlangsamen zu können.

 

Weltweit eröffnen immer mehr Longevity-Zentren und verschiedene Superfoods und Supplements werden zu ultimativen Anti-Aging-Wunderwaffen erklärt. Gewisse Ernährungsweisen werden in den Himmel gelobt, nur um wenige Monate später wieder von einer anderen, vermeintlich besseren, abgelöst zu werden.

 

Wir alle altern, das ist völlig natürlich, und dieser Prozess beginnt mit dem Zeitpunkt unserer Geburt. Immer deutlicher sichtbar wird dies, vor allem was die Haut anbelangt, ab dem 25. Lebensjahr.

 

Ich habe mich schon immer für das Thema Gesundheit interessiert. Durch das Lesen unzähliger Bücher und das Testen verschiedenster Methoden habe ich inzwischen einen reichen Erfahrungsschatz, aus dem ich hier gerne meine persönlichen Favoriten teile. Ich glaube fest daran, dass es genau diese Gewohnheiten sind, die dazu führen, dass ich oftmals in Gesichter voller Verwunderung blicke, wenn ich mein Alter verrate.

 

Wildes Oregano-Öl

 

Ich nehme es morgens auf leeren Magen, mixe es mit einem Supplement für den Darm (ION Gut Support – Bella Hadid ist ebenfalls Fan) und trinke diese Kombi jeden Morgen. In erster Linie als Gewürz bekannt, ist Oregano-Öl eine wahre Superpower zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit: Es wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und ist zudem reich an Antioxidantien, die wiederum freie Radikale bekämpfen.

 

Es stärkt die Magenschleimhaut, regt die Verdauung an und kommt aufgrund seiner stark antibakteriellen Wirkung zum Teil sogar bei Antibiotika-Resistenzen zum Einsatz. Die Liste der positiven Eigenschaften ist endlos und ich bin wirklich großer Fan.

 

Beim Kauf würde ich jedoch unbedingt darauf achten, dass es wildes Oregano-Öl ist und es sollte bei der Einnahme in jedem Fall verdünnt werden. Schwangere sollten Oregano-Öl nicht konsumieren, da es frühzeitige Wehen auslösen kann. Ansonsten gibt es keinerlei mir bekannte Nebenwirkungen. Ein wahres Wundermittel!

Ernährung

 

Die perfekte Ernährungsweise gibt es nicht und sowieso hat jeder Mensch diesbezüglich sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Folgende Dinge versuche ich persönlich zu beachten und in meinen Speiseplan zu integrieren:

 

1. Protein am Morgen
Die Integration von ausreichend Protein zum Frühstück ist für mich einer der wichtigsten und einfachsten Anti-Aging Tricks. Ich esse hierfür gerne Eier oder auch Avocado-Brot mit Hüttenkäse. Ein proteinreiches Frühstück soll zudem dafür sorgen, dass der Hormonhaushalt bei uns Frauen im Gleichgewicht bleibt.

 

2. Matcha statt Kaffee

Matcha trinke ich schon seit Jahren und diese Alternative zu Kaffee tut mir einfach gut. Ich freue mich schon am Abend auf mein morgendliches kleines Matcha-Ritual. Matcha enthält genau wie Kaffee auch Koffein, dies wird jedoch aufgrund der Kombination mit dem im Matcha enthaltenen Wirkstoff L-Theanin langsamer und gleichmäßiger in den Blutkreislauf abgegeben.

 

2. Mangostane

Die tropischen Früchte habe ich zum ersten Mal vor zwei Jahren im Urlaub entdeckt und bin seitdem der größte Fan. Müsste ich mich für eine Frucht entscheiden, um Anti-Aging von Innen heraus zu unterstützen, dann wären es die Mangostane.

 

Mangostane besitzen außerordentlich wirksame Abwehrmechanismen und starke bioaktive Substanzen, durch die sie sich vor Krankheitserregern und Fressfeinden schützen. Diese Eigenschaften kommen uns durch den Verzehr ebenfalls zu Gute.

 

Xanthone, die reichlich in der Frucht vorkommen, gehören zu den sogenannten Superantioxidantien und sind effektive Entzündungshemmer sowie eine wirkvolle Anti-Aging-Substanz. Von allen bekannten Xanthonquellen beinhalten Mangostane die höchste Konzentration in der Natur und verlangsamen so gewissermaßen auch den Alterungsprozess. Leider sind sie hierzulande schwer zu bekommen und sehr teuer.

 

3. Fermentierte Lebensmittel

Unsere Darmgesundheit trägt maßgeblich zu unserer generellen körperlichen Verfassung und insbesondere zu unserer Hautgesundheit bei. Je besser unser Darm mit guten Darmbakterien versorgt ist, desto mehr strahlen wir dies buchstäblich nach außen aus.

 

Um eine gesunde Darmflora zu unterstützen, gibt es kaum etwas besseres als fermentierte Lebensmittel. Ich versuche deshalb wirklich täglich, etwas Fermentiertes zu mir zu nehmen. Unpasteurisiertes Sauerkraut (immer das aus dem Kühlregal) ist z.B. eine hervorragende Option.

 

Schon mit einem großen Esslöffel wird der Darm bestens mit den wichtigen Milchsäurebakterien versorgt, die wir für einen gesunden Darm brauchen. Wem Sauerkraut überhaupt nicht schmeckt, kann alternativ zu Tempeh, Kefir oder Kombucha greifen.

 

4. Brokkolisprossen

Diese kleinen Pflänzchen, die man auch zuhause selbst ziehen kann, sind vollgepackt mit Nährstoffen und enthalten zudem Sulforaphan, was eine hemmende Wirkung auf das Wachstum von Krebszellen haben soll.

 

5. Knochenbrühe

Das traditionelle Hausmittel aus der Zeit unserer Großeltern versorgt nicht nur die Haut mit reichlich Kollagen, sondern ist auch ganz wundervoll für ein gesundes Mikrobiom und kann unterstützend bei der Heilung von Leaky Gut wirken.

Hormesis (griech.: „Anregung, Anstoß“)

 

Was uns nicht umbringt, macht uns stärker. Mit diesem einfachen Satz lässt sich das Phänomen Hormesis wahrscheinlich am einfachsten erklären. Dahinter steckt die Theorie, dass vieles, was dem Körper in übermäßiger Dosis Schaden zufügen würde, in geringer Dosierung eine positive Auswirkung auf ihn ausüben kann.

 

Sirtuine, eine bestimmte Klasse von Enzymen, wird durch hormetischen Stress wie Fasten, körperliche Aktivität, Sauna oder auch Kälte aktiviert und ist an der Regulierung des Zellstoffwechsels, der DNA-Reparatur und der Langlebigkeit beteiligt. Ich persönlich bin großer Fan von Infrarot-Saunen und versuche im Winter so oft wie möglich in die Sauna zu gehen.

 

Die sogenannte Kälte-Therapie ist ähnlich effektiv. Wer sich die positiven Effekte davon zu Nutze machen möchte, muss jedoch drei Minuten aushalten, darunter hat Kälteexposition kaum bis wenig Effekt.

Low Impact Workouts

 

Was viele nicht wissen: Sport ist zwar grundsätzlich gesund, kann aber auch kontraproduktiv wirken. Nämlich dann, wenn wir so übertreiben, dass unser Körper beginnt, Cortisol, also das Stresshormon, auszuschütten. Low Impact Workouts wie Pilates eignen sich sehr gut, um das Cortisollevel im Körper in Balance zu halten.

 

Sehr intensives Kardiotraining kann hingegen bei vielen Menschen eine Stressreaktion des Körpers auslösen. Auch die Annahme, dass mehr auch mehr bringt, ist in Bezug auf Sport nicht unbedingt richtig. Ab 30 Minuten erhöht sich die Cortisolausschüttung tendenziell, weshalb 20 minütige Workouts oftmals die bessere Wahl sind. Mir persönlich kommt das sehr gelegen 😉

Ich liebe gesundes Essen, ich liebe es, auf mich zu achten und meinen Körper als eine Art Tempel zu betrachten, den ich gut behandeln und mit kleinen Longevity Hacks unterstützen möchte. Jedoch sollte man bei all den Health- und Wellness-Routinen niemals vergessen, das Leben auch in vollen Zügen zu genießen.

 

Sich das Eis, die Pasta oder das Glas Wein zu gönnen, wenn man Lust darauf hat – ohne schlechtes Gewissen. Denn glücklich zu sein, ist ein ein ganz wichtiger Faktor für ein langes und gesundes Leben.

 

Kleiner Ausblick: Zu meinen Longevity Hacks zählen natürlich auch Supplements. Ein Thema, mit dem ich mich seit langer Zeit intensiv beschäftige. Meine Supplement-Routine erkläre ich ausführlich in meiner nächsten Kolumne.

Mehr zum Thema