Den Corona-Jahren irgendetwas Positives abzugewinnen, mag absolut schwerfallen. Eine Sache gibt es jedoch: Mit dem neuen Leben, das sich größtenteils zuhause abspielte, wurden Livestream- oder “On Demand”-Workouts die neue Norm. Der Markt explodierte und insbesondere Pilates-Kurse erlebten einen regelrechten Boom.
Das Wunderbare an Pilates ist die Effektivität: Maximale körperliche Ergebnisse lassen sich mit minimalem Equipment erzielen, denn oft reicht eine einfache Matte. Und das alles ohne wilde Sprünge durchs Wohnzimmer, kiloschweres Hantelheben oder stundenlange Jogging-Einheiten. Die Pilates-Methode zeichnet sich nämlich durch eine einzigartige Herangehensweise aus, die Kraft, Flexibilität und Körperkontrolle vereint.
Der Fokus liegt auf der Stärkung des sogenannten „Powerhouse“, einer zentralen Muskelgruppe, die die tiefliegende Bauch- und Beckenmuskulatur sowie kleinere Muskeln rund um die Wirbelsäule umfasst. Präzise und kontrollierte Bewegungen formen lange, schlanke Muskeln und stärken den gesamten Körper. Wer regelmäßig trainiert, verbessert zudem das Gleichgewicht, die Körperhaltung und die Ausdauer.
Ein weiteres Schlüsselelement ist die Atmung und Konzentration: Durch bewusstes Atmen während jeder Bewegung und die präzise Ausführung, wird nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Fitness trainiert.
Von NYC über L.A. nach Australien: Angesichts der Vielzahl von Pilates-Apps haben wir die besten herausgefiltert. Was sie alle gemeinsam haben? Jedes der folgenden fünf Studios bietet eine breite Palette an 10- bis 45-minütigen Kursen an – etwa klassische Mattenkurse, Barre, Pilates-Yoga-Flows und Sessions mit Fokus auf den unteren oder oberen Körperbereich. Ganz gleich, welche Körperregion man wann und wo stärken möchte, es gibt garantiert den passenden Kurs.
Tipp: Beim Pilates ist es wichtig, jede Übung so genau wie möglich auszuführen. Wer unsicher ist, sollte zunächst einen Kurs vor Ort besuchen, um die Grundlagen zu erlernen, bevor man zu Hause durchstartet.
Mit ihrer positiven Art eroberte Melissa Wood-Tepperberg die Fitnesswelt im Sturm. 2015 gründete die heute Anfang 40-Jährige ihre Wellness-Plattform und das aus einer sehr persönlichen Motivation heraus: Das ehemalige Model hatte, wie sie selbst sagt, ”eine ungesunde und zerstörerische Beziehung zu Essen und Sport”. Das wollte sie ändern – nicht nur für sich.
Sie ließ sich zur Health Coach, Pilates- und Yogatrainerin ausbilden. Ende 2019 folgte die Einführung ihrer App: Melissa Wood Health. Heute ist ihre Workout-Bibliothek beeindruckend und reicht von klassischen Pilates-Kursen über Barre, Dance Flows und Water-Workouts bis hin zu prä- und postnatalen Sessions sowie Meditationsübungen. Hinzu kommen Rezepte und Challenges. Seit einigen Monaten unterrichtet Melissa Wood-Tepperberg nicht mehr alleine, sondern engagierte einige weitere Trainerinnen, um noch mehr Vielfalt und Expertise anzubieten. Absolut geglückt!
Kosten: 16,49 Euro pro Monat
Im Unterschied zu den meisten Pilates-Workouts setzt Fluidform-Gründerin Kirsten King auf maßgeschneiderte Trainingspläne und kurze 20-minütige Übungseinheiten. Diese sollen – bei täglicher Praxis – in kurzer Zeit Körper und Geist transformieren.
Jede Übung wird individuell an die persönlichen Bedürfnisse und Fortschritte angepasst, sowohl in ihren australischen Studios als auch über die App.
Nach der Anmeldung füllt man einen Fragebogen aus und erhält ein personalisiertes Programm mit passenden Workouts, Challenges und Rezepten. Eine äußerst effektive und zielgerichtete Methode, um die für sich richtigen Übungen zu finden, ohne sich durch Hunderte von Workouts klicken zu müssen.
Kosten: 20 Euro pro Monat
Als Pilates-Trainerinnen mit Physiotherapie-Hintergrund teilen die Australierinnen Hannah McKimm und Brooke Hogan die gemeinsame Vision, Menschen dabei zu helfen, ihre körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern. Ihr ganzheitlicher Ansatz betont die Stärkung des Körpers, die Verbesserung der Flexibilität und die Förderung des Wohlbefindens.
Während ihr Onlinestudio Kurse für alle Fitnessgrade anbietet, stehen besonders die prä- und postnatalen Kurse im Fokus. Diese sind besonders einfühlsam gestaltet und gleichzeitig äußerst effektiv, weshalb Schwangere und werdende Mütter hier auf jeden Fall vorbeischauen sollten.
Kosten: 23 Euro pro Monat
Erst 2023 lancierte Sami Clarke die Wellbeing-App FORM, die schon jetzt eine beeindruckende Fanbase besitzt. Als Gesundheitscoach und Pilates-Trainerin aus Los Angeles legt sie neben ihren eher anspruchsvollen, klassischen Pilates-Kursen den Fokus auf den Gemeinsschaftsgedanken.
So können sich User:innen Gruppen in einzelnen Städten anschließen oder einen Suchauftrag nach Gleichgesinnten starten und FORM stellt den Kontakt her.
Wer kein Abo abschließen möchte, kann sich Pilates-Challenges mit verschiedenen Kurseinheiten sowie Rezeptsammlungen auch einzeln kaufen.
Kosten: 29,99 Euro pro Monat
Sanne Vloet, ehemaliges Model und Gründerin von Soulsyncbody, weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung ist. Als ausgebildete Pilates-Trainerin bietet sie nicht nur anfängerfreundliche Pilates-, HIIT- oder Stretching-Kurse an, sondern legt auch großen Wert auf die Ernährung.
Damit sich ihre Klient:innen keine Gedanken mehr über die oft herausfordernde Essensplanung machen müssen, gibt es bei Soulsyncbody neben einer riesigen Auswahl an gesunden und köstlichen Rezepten auch kleine Ratgeber zum downloaden, etwa “Darm Reset”.
Kosten: 28,49 Euro pro Monat
Erfunden wurde die Methode von Joseph Pilates im frühen 20. Jahrhundert. Sein Antrieb war es, seine eigene Gesundheit zu verbessern. Intensiv studierte der gebürtige Mönchengladbacher verschiedene Trainingsmethoden und -philosophien wie Yoga, Gymnastik und Kampfkunst.
Basierend auf seinen Erfahrungen und seinem kreativen Genie entwickelte er eine eigene Trainingsmethode, die er zunächst als „Contrology“ bezeichnete.
Nach dem Ersten Weltkrieg zog Joseph Pilates mit seiner Frau Clara nach New York City, wo sie ein Fitnessstudio eröffneten. Schnell gewann seine Methode an Popularität und zog prominente Persönlichkeiten aus der Tanz- und Schauspielwelt an, darunter auch Katharine Hepburn. Berühmt wurde Joseph Pilates und seine Methode jedoch erst lange nach seinem Tod im Jahr 1967.
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